Streit um Ruhestörung: SO 36 errichtet "akustischen Schutzwall"
Das Datum könnte nicht geschichtsträchtiger sein: Am 13. August, dem Tag des Mauerbaus, wollen die Betreiber des SO 36 in Kreuzberg den Grundstein für ihre Schallschutzwand legen.
Damit soll der der langwierige Streit um Ruhestörung der Anwohner beendet werden. Ein Nachbar hatte im vergangenen Jahr mit einer Klage gedroht, daraufhin erwog der Vermieter die Kündigung und das Ordnungsamt forderte Maßnahmen zur Lärmreduzierung. Zwischenzeitlich stand der Club vor dem Aus, 30 Jahre nach Gründung.
Mit dem Bau des „akustischen Schutzwalls“ könne der langfristige Erhalt des Clubs gesichert werden, sagte jetzt ein Sprecher auf Anfrage. Gut 90 000 Euro kostet die Anti-Lärm-Wand. Ein Teil der Summe – 25 000 Euro – kam durch Soli-Konzerte und Spenden zusammen, sogar die Toten Hosen spielten zur Rettung der Konzerthalle, in der sie in den Anfangstagen ihrer Karriere auf der Bühne standen. Zudem brachte die Ernennung zum „Club des Jahres“ bei den Live Entertainment Awards im April 20 000 Euro Preisgeld. Der Rest, hoffen die Betreiber, kommt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Bezirksamt Friedrichshain/Kreuzberg habe den Club bei der Bewerbung um die Gelder unterstützt. „Wir verlassen uns jetzt darauf, dass die in Aussicht gestellte Summe auch bewilligt wird“, sagte ein Sprecher.
Der Beginn der Umbauten soll am Freitag mit einem umfangreichen Musikprogramm gefeiert werden. Angekündigt sind Bands wie Rummelsnuff und Italoporno, die Party startet ab 22 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro. Ab Montag bleibt der Club für eine Woche geschlossen, lediglich im vorderen Bereich wird ein Café betrieben. Um die Schallschutzwand zu errichten, müssen zunächst Lüftungen abgebaut werden. Im September bleibt der Club erneut eine Woche zu. Danach soll die Mauer, die im Innenraum hochgezogen wird, stehen. hey