Migranten: Runder Tisch soll Vorurteile gegen Homosexuelle abbauen
Im Oktober unternimmt der Senat einen Versuch, gegen die Vorurteile von Migranten gegenüber Homusexuellen vorzugehen.Vertreter islamischer Gemeinschaften sollen sich gemeinsam mit Schwulen und Lesben an einen runden Tisch einladen.
Der Senatsbeauftragte für Integration und Migration, Günter Piening, will im Oktober Vertreter der schwul-lesbischen Szene und der islamischen Gemeinschaften zu einem runden Tisch einladen. Ziel der Veranstaltung sei es, sich mit dem Thema Vorurteile gegen Homosexuelle, vor allem bei Einwanderergruppen, auseinanderzusetzen, teilte Piening am Donnerstag mit. Offenheit gegenüber Homosexualität sei vor allem bei traditionalistischen Einwanderergruppen "ungenügend ausgeprägt", unterstrich er.
Mit dem runden Tisch sollen die teilnehmenden Vereine und Verbände stärker zur Verantwortlichkeit bewogen werden. Ein besonderes Augenmerk der Diskussionsrunde liege bei Homosexuellen aus Einwandererfamilien, führte Piening an. Sie machten deutlich, "dass unterschiedliche sexuelle Orientierung auch in den Einwanderergruppen zur Lebenswirklichkeit gehört". Im November soll es als Anknüpfung an den runden Tisch eine Fachtagung der "Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung" geben.
Schwulenfeindlicher Artikel sorgte für Aufruhe
Ein schwulenfeindlicher Artikel, der in dem arabischsprachigen Berliner Anzeigenblatt "Al-Salam" Mitte August erschienen war, hatte jüngst für Empörung in der schwul-lesbischen Szene gesorgt. In dem Artikel wurde unter anderem davor gewarnt, einem Homosexuellen "die Hand zu schütteln, denn man weiß nie, was für Bakterien und Keime sich an seiner Hand befinden", wie in der Übersetzung auf der Homepage des Berliner Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) zu lesen ist. (lee/ddp)
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