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© Archiv

Sonnenuntergang: Nach dem Fernsehturm greifen, wenn Blau zu Rot wird

Die Sonne geht täglich über Berlin unter. Aber nicht überall sieht das so schön aus wie an diesen Orten.

Allein, zu zweit oder mit vielen neuen Freunden, mit Getränke-Service oder für Selbstversorger: In Berlin gibt es für jeden den passenden Ort, um zuzuschauen, wenn die Sonne Feierabend macht:

FÜR KONTAKTFREUDIGE

John hat es gerade noch rechtzeitig geschafft: Der 24-jährige Amerikaner ist aus dem Flugzeug gestiegen und direkt nach Kreuzberg gefahren. Jetzt steht er mit seinem braunen Rollkoffer auf der Admiralbrücke. Wo die Sonne gerade untergeht – und der Beobachter nie alleine oder zu zweit ist, sondern immer umgeben von vielen anderen. Und mindestens einer Band, die den abendlichen Soundtrack zum roten Himmel liefert, der an diesem Abend nach Italien klingt. „Ich habe im Internet viel über die Admiralbrücke gelesen“, sagt John, der sich beim Spätkauf gerade noch zwei Bier besorgt hat. „Ich mag die Partyatmosphäre hier, das macht es leichter, neue Leute zu treffen“. Als die Sonne untergegangen ist, zieht er weiter, aber nicht etwa, um die lärmgeplagten Anwohner zu schonen: Er will mit zwei Erasmusstudentinnen – die er gerade kennengelernt hat – noch in eine Bar gehen.

FÜR RUHESUCHENDE

Wer – frei nach Peter Fox – mit etwas mehr Ruhe beobachten will, wie Blau zu Rot wird, kann sich ein paar Gehminuten weiter ins Gras am Urbanhafen (vor dem Krankenhaus) legen. Oder der Sonne in Treptow auf der Hoppetosse (Eichenstraße 4) dabei zuschauen, wie sie hinter der Oberbaumbrücke verschwindet.

FÜR FEIERABENDSPORTLER

Sportliche Sonnenbeobachter können sich eine richtig schöne Aussicht verdienen, indem sie durch den Viktoriapark auf den Kreuzberg (wahlweise auch auf den Teufelsberg in Grunewald) hinaufklettern, sich ans Denkmal lehnen, und die mit nach oben geschleppte Weinflasche (nicht vergessen!) entkorken. Getränke gibt es in den Spätkauf-Läden in der Bergmannstraße. Und mit viel Glück ist man hier oben auch mal nur zu zweit.

FÜR AUSGEPOWERTE

Elvira und Max haben sich dagegen weder besonders angestrengt, noch musste sie ihre hohen Schuhe gegen flacheres Laufwerk eintauschen. „Nach dem langen Arbeitstag bin ich ehrlich gesagt zu faul für jede Anstrengung“, sagt die Bankerin, die jetzt mit ihrem Kollegen auf der Panoramaterrasse des Park Inn Hotels am Alexanderplatz liegt. Sie scheint fast nach dem Fernsehturm greifen zu können, und auch nach der orangeroten Sonne. „Der Himmel steht in Flammen“, sagt Max, und nippt an seinem Bier. Dem Sonnenuntergang vom 39. Stockwerk aus zuzusehen gebe ihm das Gefühl, „mittendrin“ zu sein. Obwohl er gar nicht so richtig schwindelfrei ist.

FÜR STRANDFREUNDE

Ein bisschen schlichter, eher wie in einer Strandbar, geht es auf Deck 5 zu, dem Freideck des Parkhauses der Schönhauser Allee Arcaden in Prenzlauer Berg. Es gibt Cocktails, Sand, und eine herrliche Aussicht – bei der man darüber nachdenken kann, ob man vielleicht doch zu viel Geld im Einkaufszentrum gelassen hat.

FÜR ROMANTIKER

Am schönsten geht die Sonne an der Havelchaussee unter – finden Albert und Erika, die sich hier vor vielen Jahren kennengelernt haben. Und fast jeden Abend wiederkommen, mit Brot für die Schwäne und einer kleinen Flasche Sekt.

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