Stadtleben: Kampf der Giganten
Beim Bau der großen Arena wollte ein Finne Erster sein – und verlor das Rennen
Fast wäre die 02-World in Mitte entstanden. Als 1999 erstmals der Name „Anschutz“ im Zusammenhang mit einer geplanten Großarena fiel, war das Gelände des einstigen Stadions der Weltjugend im Gespräch. Der EHC Eisbären wollte die Halle mit Anschutz an der Chausseestraße errichten – wo jetzt der Bundesnachrichtendienst seine Zentrale baut.
Der US-Investor hielt das Bahngelände östlich vom Ostbahnhof in Friedrichshain dann für interessanter. Er wollte neben seiner Halle einen Hochhauskomplex errichten. Der Bezirk fand das „ungeheuerlich“. Die Arena allein aber fand er trotz möglicher Verkehrsbelastungen ideal für die städtebauliche Entwicklung des Brachlandes. Da tauchte unerwartet ein Konkurrent auf. „Die Berlin-Arena ist unser wichtigstes Projekt, da gibt es kein Zurück“, verkündete Mitte 2001 Harry Harkimo, Chef der finnischen Jokerit-Gruppe. Die Finanzierung sei gesichert. Er wollte, wie in Hamburg, eine Mehrzweckhalle in Siemensstadt bauen, sie bis Oktober 2003 fertigstellen. Es klang wie eine Kampfansage. Für zwei große Hallen sei kein Platz, verkündete er.
Das meinte auch Anschutz. Es entstand ein skurriler Wettkampf hinter den Kulissen, der Senat hielt sich heraus. Bei einem Baubeginn in Spandau wolle er sein Projekt aufgeben, ließ Anschutz wissen, war aber ziemlich sicher, dass es dazu nicht kommen würde. Durchsetzen werde sich seine Arena, der zentrale Standort sei nicht zu schlagen, auch könne er einen Stamm an Veranstaltungen bieten, allein schon durch seinen Eishockeyverein Eisbären.
Ein halbes Jahr nach der Ankündigung war der Kampf der Giganten entschieden. Harkimo gab sein Pläne für eine „Siemens-Arena“, in der auch die Eishockeymannschaft „Capitals“ spielen sollte, auf. Er kapitulierte vor der Konkurrenz.
Die konnte fortan, mit Unterstützung des Senats, unbeschwert weiterplanen und lange nach einem werbewirksamen Namensgeber suchen. So entstand die O2-World in Friedrichshain.C. v. L.
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