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klok
© Davids/Gebert

Magie-Show: Flinke Finger

Hans Klok zaubert im April im Tempodrom – er sagt von sich, er sei der schnellste Magier der Welt.

Aus der Nähe wirkt der „schnellste Magier der Welt“ überhaupt nicht hektisch: Hans Klok steht vor einem roten Vorhang, streckt die Hände nach vorne, spreizt die Finger. Es soll aussehen, als zaubere er. Dann dreht er sich mit starr-freundlichem Gesichtsausdruck ganz langsam im Halbkreis. Eine Schaufensterpuppe auf einem drehbaren Sockel könnte dabei nicht unbeweglicher wirken. Und das alles, um es den mindestens 20 Fotografen recht zu machen, die um ihn herum stehen, ihre Blitzlichter zucken lassen und dabei laut durcheinanderrufen: „Weiter nach links... zur Mitte...nach rechts ... links... Mitte.“

Fototermin im Tempodrom: Am Dienstagmorgen ist der holländische Illusionist Hans Klok nach Berlin gekommen, um für seine Deutschlandtournee zu werben. Am 22. und 23. April tritt er im Tempodrom mit seiner Show „Live from Las Vegas“ auf. Dort steht er sonst oft auf der Bühne im Planet Hollywood Casino am Strip, der bekanntesten Straße der Stadt. Zur Einstimmung hat Klok eine Art Kinotrailer zu seiner Show mit nach Berlin gebracht: Er wirft darin mit Fackeln, rennt auf Bühnen hin und her, lässt sich von einem Schwert durchbohren, wedelt mit Tüchern vor kaum bekleideten Assistentinnen herum, tanzt mit ihnen, bevor er sie im Sekundentakt verschwinden und wieder auftauchen lässt – Hektik pur. Sogar die erotische Szene, in der er gemeinsam mit Pamela Anderson hoch oben über der Bühne schwebt, wirkt gehetzt. Dann ist der Film vorbei. „Noch Fragen?“, sagt Klok mit seinem charmanten Rudi-Carrell-Akzent. „Will jemand vielleicht die Telefonnummer von Pamela Anderson wissen?“ Und nein, sie komme nicht mit nach Berlin.

Er freue sich besonders auf seinen Auftritt hier, erzählt er den Berliner Journalisten artig. Denn hier sei er vor zehn Jahren zum ersten Mal außerhalb Hollands aufgetreten, im Schillertheater. Hier hatte er das erste Mal mit der Presse zu tun. Anscheinend ist die Erinnerung daran so angenehm, dass er es jetzt allen recht machen will: Für jeden einzelnen Radiosender spricht er brav mehrmals einen passenden Jingle ein. „Ich bin eine wirkliche Holländer mit die Beine auf die Grund“, sagt er. Und man glaubt es ihm. „Mit die Beine auf die Grund“ ist anscheinend das größte Kompliment, das er auf Lager hat: So beschreibt er auch seine „Ikonen“ Siegfried und Roy, die ihm in Las Vegas manchmal Tipps geben. Selbst wenn er stolz davon erzählt, dass er zum „Magician of the year“ gewählt wurde und dass er der erste Holländer „Schtripp“ ist, wirkt er bescheiden. Vor allem weil er dabei meistens selbstironisch lächelt: „Ich nehme mich nicht so seriös.“

Helikopter, Kühe, Elefanten hat er schon weggezaubert. Im Tempodrom lässt er ein Motorrad in der Luft explodieren. Aber eigentlich mag er lieber die kleinen, feinen Tricks. Seine Lieblingsnummer: Eine einzelne Glühbirne schwebt erleuchtet übers Publikum. Der Trick stammt aus den Zwanzigern, er hat ihn der Familie des Erfinders abgekauft und ist deshalb der einzige, der ihn vorführen darf. „Er ist eins der bestgehüteten Geheimnisse der Welt.“ Daniela Martens

22. und 23.4. , 20 Uhr, Tempodrom, Möckernstraße 10, Karten an allen Vorverkaufsstellen ab 61 Euro. Am 15.3. zaubert er sich um 20.15 Uhr durch die ZDF-Show „Willkommen bei Carmen Nebel“.

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