Ewan McGregor: Eine Frage des Glaubens
Verschwörung im Vatikan: Ewan McGregor sprach über seinen neuen Film. Der Thriller "Illuminati" kommt am 13. Mai in die Kinos.
Verdammte Sonne! Traumfrühling im April, war das nötig? Man muss schon lange suchen, um derzeit in Berlin Menschen zu finden, denen der strahlend blaue Himmel ungelegen kommt, aber gestern am frühen Nachmittag im Ritz-Carlton, in einer gut klimatisierten, vor sommerhaften Temperaturen hinreichend geschützten Suite – tatsächlich, da saß solch ein seltenes Exemplar. Sein Name: Ewan McGregor, Schotte, insofern ohnehin eher mit wolkenverhangenem Himmel vertraut, aber dies war nicht der Grund für seine Skepsis gegenüber dem Berliner Sonnenschein: „We need bad weather.“ Daran gab es im Februar keinen Mangel, als Roman Polanski, von Berlin aus „The Ghost“ zu drehen begann, mit Pierce Brosnan, Kim Cattrall und eben Ewan McGregor. Der verfrühte Frühling hat den Drehplan durcheinandergewirbelt, und so saß nun also Polanskis Star am Potsdamer Platz und hatte Muße, über einen ganz anderen Film zu reden, ein wenig zu werben für „Illuminati“ von Ron Howard, nach „Der Da Vinci Code – Sakrileg“ der zweite Religionsthriller mit Tom Hanks als Harvard-Symbologe Robert Langdon, der am 13. Mai in die Kinos kommt. Diesmal setzt sich der scharfsinnige Professor auf die Spur einer Verschwörung im Vatikan, der erst einige hohe katholische Würdenträger zum Opfer fallen, und dann soll sogar der ganze Kirchenstaat mit Antimaterie in die Luft gejagt werden, wenn man so will, die aktuelle Version des traditionellen Antichristen.
McGregors Figur heißt im Buch Carlo Ventresca, im Film wird daraus Patrick McKenna, diese Änderung war weitaus bequemer als den Schotten tagein, tagaus zum Italiener umschminken zu müssen. Aber die Figur ist doch weiterhin der mörderische Camerlengo, der fanatische Diener des verstorbenen Papstes und damit die Gegenfigur zum Professor. Ein „Mann des Glauben, eines sehr festen Glaubens, mit extremen Ansichten über die Kirche“, wie McGregor ihn beschreibt. Im Kern gehe es in „Illuminati“ um den „Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion“, der Camerlengo glaube fest, dass die Welt von Gott geschaffen worden sei.
Und er selbst? „Ich bin nicht religiös“, das sagt McGregor mehrfach. Vielleicht wäre er ja erleuchtet worden, hätte man tatsächlich in der Sixtinischen Kapelle gedreht und nicht im Studio, aber er lacht, meint das nur als Scherz. Der Camerlengo, das war eine Herausforderung, da er einen Mann von festem Glauben zu spielen hatte, aber es war eben nur eine Rolle, wie andere Rollen auch. Was für sie alle gelte: Als Schauspieler müsse er nichts irgendwie Ähnliches in sich selbst finden, aber er müsse die Figur verstehen, sie sich vorstellen können mittels Fantasie und Lebenserfahrung. Aber selbst ein Gläubiger zu sein wie der Camerlengo, nein, das muss er nicht.
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