Hannes Hegen: Ein Orden für die Digedags
Der Berliner Zeichner und Autor Hannes Hegen wird mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Hegen hatte das mit fast 55 Jahren älteste und auflagenstärkste Comic-Heft "Mosaik" ins Leben gerufen. Die Protagonisten Dig, Dag und Digedag halfen den Lesern Grenzen zu überwinden.
Dank seiner Figuren konnten einst junge Leser östlich der innerdeutschen Grenze alle Mauern überwinden und um die Welt reisen – zumindest in ihrer Phantasie: 55 Jahre ist es im Dezember her, dass Johannes Hegenbarth alias Hannes Hegen zum ersten Mal die drei Abenteurer Dig, Dag und Digedag in dem Comic-Heft "Mosaik" ihre Zeit und Grenzen überschreitenden Reisen erleben ließ. Am heutigen Dienstag wird der Berliner Zeichner und Autor im Roten Rathaus mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik geehrt. Kulturstaatssekretär André Schmitz überreicht Hegen die Ehrung im Auftrag von Bundespräsident Christian Wulff, wie die Senatskanzlei mitteilte.
Hegenbarths Geschichten, die im "Mosaik"-Magazin von 1955 bis 1975 erschienen und später durch die von anderen Zeichnern fortgesetzten Abrafaxe abgelöst wurden, "waren frei von jeglicher politischer Propaganda und besaßen wegen der witzigen Ideen, der hervorragenden Comictypen und der spannenden Geschichten in der DDR Kultstatus", heißt es in der Ankündigung. Sein künstlerisches Gesamtwerk hat der heute 85-jährige Hegen unlängst dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig vermacht.
Auch im vereinten Deutschland lebt die Tradition weiter, wenn auch ohne Hegens Segen, weil er die Nachfolger seiner Serie für eine billige Kopie hält: Die Kinderzeitschrift "Mosaik" erscheint bei dem nach der Wende gegründeten Verlag "Mosaik Steinchen für Steinchen", der in Westend sitzt. An diesem Sonnabend ist dort einmal wieder Tag der offenen Tür: Von 10 bis 17 Uhr können Comicfans bewundern, wie die Abenteuer der Abrafaxe bis heute mit der Hand geschaffen werden (Lindenallee 5, mehr im Internet unter www.abrafaxe.com).
Lars von Törne
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