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Wieland Giebel will sich weiter für Berlin engagieren.
© Mike Wolff

Umzug der Buchhandlung: Berlin Story verlässt die „Linden“

Die Buchhandlung kann den hohen Mitpreis nicht mehr aufbringen. Sie wird in der Mittelstraße wieder eröffnen, wenn auch nur auf zwei Drittel der Fläche.

Trauriger Tag für die Buchhandlung Berlin Story in den Kaiserhöfen Unter den Linden: Am heutigen Donnerstagabend schließt das große Berlin-Spezialbuchgeschäft für immer. Ein Teil der Belegschaft muss sich eine neue Arbeit suchen, im kleinen Kellertheater „Berlin Story Salon“ fällt der Vorhang, und auch die erst vor kurzem eröffnete Ausstellung zur Geschichte Berlins muss wieder abgebaut werden. Nach Auskunft Wieland Giebels, des Chefs der Buchhandlung, sei der hohe Mietpreis am bisherigen Standort nicht mehr zu erwirtschaften gewesen. Giebel spricht von einem „mittleren fünfstelligen Betrag“, der jeden Monat fällig geworden ist. „Der Aus- und Umzug ist bedauerlicherweise die nötige Konsequenz“ sagt der engagierte Buchhändler.

Giebel hatte sich mit der Kombination von nahezu unerschöpflichen Berlin-Titeln, einem Schmöker-Café, einer Hauptstadt-Ausstellung und einer kleinen Theaterbühne unter einem Dach seinen Traum von einer globalen, vielartigen und umfassenden Präsentation Berlins erfüllt. Touristen waren seine besten Kunden, aber auch Berliner, die Unter den Linden 26 alles fanden, was sie über die Stadt erfahren wollten. Erst im vorigen Jahr wurde die Berlin Story mit dem Innovationspreis „Ort der Ideen“ ausgezeichnet, zuvor war sie „Buchhandlung des Jahres“ und mehrfach „Best of the Best“ des Berliner Einzelhandels.

„Aber das Leben hört ja nicht auf und mein Engagement für Berlin sowieso nicht“, sagt Wieland Giebel – und schon hat er etwas Neues gefunden, weniger spektakulär in der Lage, etwas bescheidener und mit 150 Quadratmetern zwei Drittel kleiner in der Mittelstraße 43, also auf die Rückseite des jetzigen Gebäudes. Nächste Woche soll schon Eröffnung sein, sagt der 60-Jährige. Er hatte seine Berlin Story 1997 rund um eine Ausstellung von historischen Berlin-Modellen Unter den Linden 40 gegründet, zog dann 2000 an die Ecke Charlottenstraße (wo 2004 Ferraris die Bücher verdrängten), kehrte in das Geschäft neben dem Café Einstein zurück und kam 2008 in die Kaiserhöfe. Die Historiale, ein „Kind“ der Berlin-Story, findet trotz allem Ende August im Nikolaiviertel statt, im Mittelpunkt steht Berlin als „Hauptstadt der Spione“.

Aus Immobilienkreisen ist zu hören, dass am bisherigen Standort statt Bücher künftig Waschmaschinen präsentiert werden.

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