Prenzlauer Berg: Stadtbad Oderberger Straße wird saniert
Das Stadtbad in der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg wird saniert, irgendwann soll hier wieder gebadet werden. Doch der Investor plant auch eine ganz andere Nutzung für das Schwimmbad.
Seit 27 Jahren liegt das Schwimmbecken des Stadtbades Oderberger Straße trocken. Niemand zog hier noch seine Bahnen, kein Kind lernte hier mehr das Schwimmen. Stattdessen diente das imposante Neorenaissance-Gebäude von 1902 als Ort für Kulturausstellungen, Fotosessions, Konzerte, Partys und Tagungen. Doch im Frühjahr 2015 soll das Wasser nach Prenzlauer Berg zurückkehren und das von Rundbögen umgebene Becken befüllt werden.
Schwimmbad Oderberger Straße soll Sprachzentrum werden
Das in der Kastanienallee ansässige GLS Sprachenzentrum Berlin ist seit Dezember 2011 Eigentümer des Stadtbades, das direkt an den Campus der Sprachschule angrenzt. Um das eigene, immer dringender werdende Platzproblem zu lösen, wird das Bad saniert, soll Seminar- und Schulungsräume beherbergen. Aber endlich auch seiner ursprünglichen Bestimmung wieder Rechnung tragen.
Dieses Projekt unterstützt nun der Städtebauliche Denkmalschutz, gibt eine Million Euro aus seinen Mitteln dafür frei. „Das Geld wird für die Fassadensanierung verwendet“, sagt Katja Liebau vom Baubüro des Stadtbades. Die Auflagen der Denkmalschutzbehörde seien sehr streng, die zahlreichen historischen Stahlfenster, Türen, der Putz und die Skulpturen müssten erhalten bleiben.
Eine Million Euro reicht aber bei Weitem nicht aus, um das Gebäude wieder zu einem funktionierenden und sicheren Schwimmbad zu machen. „Insgesamt wird eine zweistellige Millionensumme investiert“, sagt Liebau. Fünf Tage pro Woche soll das Stadtbad Schwimmern zur Verfügung stehen, an den anderen beiden Tagen können wie bisher Events stattfinden. „Es wird einen Hubboden am Beckengrund geben, der bei Bedarf nach oben gefahren wird“, erklärt Liebau. Das Wasser kann so im Becken bleiben, direkt darüber sitzen die Tagungsgäste.
Wellness soll auch nicht zu kurz kommen
Aktuell wird bereits das Dach erneuert und im Souterrain saniert. Neben dem Schwimmbecken entstehen ein Wellness-Bereich, 20 Schulungsräume, 74 Unterkunftszimmer und ein Bistro. Dafür würden auch Wände Platz machen müssen.
Bevor die GLS das Stadtbad 2011 kaufen konnte, war die Stiftung Denkmalschutz Eigentümerin des Areals. Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow ließ sich mehrere Konzepte von möglichen Käufern vorlegen, stimmte schließlich für die GLS, da diese ein wichtiges Kriterium erfüllte: nämlich einen öffentlichen Badebetrieb zu gewährleisten und sich dabei zu bäderbetriebsüblichen Eintrittspreisen zu verpflichten.
Morgen wird der Förderbescheid über eine Million Euro von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung an die GLS Sprachenschule überreicht. „Es ist wie Weihnachten“, sagt Jens-Holger Kirchner, Baustadtrat in Pankow, der intensiv an der Ausarbeitung der nötigen Kompromisse zwischen Investor, Bezirk und Denkmalpflege beteiligt war. „Es ist unser gemeinsames Interesse, dass das Stadtbad endlich saniert wird und nicht weiter verfällt.“ Er sei dankbar, dass die GLS mutig genug sei, sich eines solchen Projekts anzunehmen.
Veronique Rüssau
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