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Tim Raue ist einer der Stargäste auf den Chefdays.
© Mike Wolff

Fachmesse "Chefdays" in Berlin: Spitzenköche an den Töpfen

Die Mischung aus Koch-Promis, kleiner Fachmesse und Küchen-Entertainment macht's. Der Andrang zu den "Chefdays" in der Treptower Arena ist erneut groß.

Erstaunlich, wie viele Zuschauer sich einfach dadurch fesseln lassen, dass ein guter Koch kocht. Ein paar Hundert, überwiegend wohl aus der Küchenbranche, waren es schon am Montagmorgen, als der gebürtige Argentinier Mauro Colagreco zum Veranstaltungsbeginn auf der großen Bühne der „Chefdays“ seine Dessert-Künste zeigte. Colagreco, mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet, arbeitet an der Côte d’Azur, und auch sonst hat der Veranstalter, das österreichische Fachmagazin „Rolling Pin“, ordentlich Köche angeschleppt, um die Resonanz dieses Branchentreffens noch zu steigern. Die Premiere 2017, damals sogar im entlegenen Eiswerder statt wie diesmal in der Treptower „Arena“, hatte sich mit rund 3000 Besuchern als Erfolg erwiesen – durchaus überraschend, denn Berlin gilt als schwieriges Pflaster für importierte kulinarische Veranstaltungen. Doch die Mischung aus Koch-Prominenz, kleiner Fachmesse und Küchen-Entertainment hat ihren eigenen Charakter entwickelt und kann sich neben den anderen einschlägigen Berliner Veranstaltungen dieses Herbstes sehen lassen.

Tim Rause ist Stammdozent

Stammgast und -dozent der „Chefdays“ ist Tim Raue, der am Montag schon früh mit seinem Kollegen Andre Chiang aus Taipeh die Lage peilte und sich auf seine Auftritte vorbereitete. Währenddessen kochte Tohru Nakamura (München, zwei Sterne) im Rahmen der „Masterclass“ für ein gesetztes Essen, beobachtet von Nils Henkel (Rheingau, zwei Sterne), der später auch noch an der Reihe war – entspannte Stimmung allenthalben, obwohl es Lukas Mraz aus Wien mit seiner Kochvorführung gelang, die riesige Halle zum großen Teil unter Rauch zu setzen.

Handicap des zweiten Tages: Allen Köchen steckt die lange Feier vom Vorabend in den Knochen. Aber viele gute Köche sind übernächtigt sogar am besten: Den Abschluss am Nachmittag machen Tim Raue und Sebastian Frank vom „Horváth“. Beide haben wohl auch beste Chancen, in ein paar Jahrzehnten auf der Couch der „Nuts Stage“ Platz zu nehmen, wo am Montag zum Beispiel die Heroen Otto Koch, Dieter Müller und Hans-Peter Wodarz Anekdoten erzählten: Fast alles schon mal da gewesen.
Die „Chefdays“ finden bis Dienstag, 17 Uhr in der Arena Berlin, Eichenstr. 4 in Treptow, statt. Weitere Infos unter: www.chefdays.de

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