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Funkzellenauswertung: So wird abgefragt

Was ist eine Funkzelle? Wie werden die Daten erfasst? Welche Daten fragt die Polizei an? Die wichtigsten Informationen im Überblick.

FUNKZELLE

Eine Funkzelle ist der Bereich, in dem das von einem Sendemast eines Mobilfunknetzes ausgehende Signal empfangen wird. Die Größe einer Funkzelle hängt von geografischen Umständen ab. In dicht bebauten Städten wie Berlin gibt es mehr Sendemasten und mehr Funkzellen als auf dem flachen Land, wo auch weniger Handynutzer leben. Innerhalb einer Berliner Funkzelle kann ein Handy auf bis zu 50 Zentimeter genau geortet werden.

DATENERFASSUNG

Bei einer Funkzellenabfrage werden die Mobilfunkbetreiber aufgefordert, sämtliche Verkehrsdaten mit Tatzeit- und Tatortbeziehung den Ermittlern zu überlassen. Jeder, der in zeitlicher und räumlicher Nähe des Tatorts mit seinem Handy auf Empfang war, wird erfasst. Davon sind in Städten wie Berlin zwangsläufig bis zu zehntausende Unbeteiligte betroffen. Das Ergebnis wird anschließend mit bereits vorliegenden anderen so gewonnenen Handydaten abgeglichen. Taucht ein Handy an mehreren Tatorten auf, leitet die Polizei weitere Schritte ein.

UMFANG
Es gibt zwei unterschiedlich weitreichende Möglichkeiten der Datenerfassung. Im ersten Fall können alle Handys einer Funkzelle, die eingeschaltet sind, registriert werden. Denn Mobiltelefone übermitteln permanent Signale an Sendemaste, um auf Empfang zu bleiben. Um jedoch alle in Tatortnähe eingeschalteten Handys zu ermitteln, müssten Polizisten unmittelbar nach dem Vorfall die Mobilfunkanbieter danach fragen, weil diese Daten nicht gespeichert werden. Der Berliner Vizepolizeipräsidentin zufolge wurden auf der Suche nach Autobrandstiftern nur benutzte Handys erfasst: Diese Verbindungsdaten, also geführte Telefonate, verschickte und empfangene SMS oder Internetnutzung per Smartphone, werden gespeichert.

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