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Engagiert im Behindertensport. Prinz Harry und Meghan Markle besuchten im April 2018 die Invictus Games in Bath in Südengland. Dort nehmen Kriegsversehrte teil.
© AFP/Kirsty Wigglesworth

Harry und Meghan: So will das Brautpaar Behinderten und Obdachlosen helfen

Meghan Markle und Prinz Harry haben dazu aufgerufen, anlässlich der Hochzeit für Bedürftige zu spenden. Aber um Obdachlose nahe Schloss Windsor gibt es jetzt Streit.

Das Paar will Bedürftigen helfen, doch im Umfeld der Hochzeit sind jetzt Obdachlose nicht gern gesehen: Die Inhaber einer deutschen Bäckerei im britischen Windsor sorgen sich vor der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle am Sonnabend um die Obdachlosen. Die Behörden versuchten, die auf der Straße lebenden Menschen vor dem 19. Mai aus der Stadt zu vergraulen, sagte Frances Hamann. Das mache die Betroffenen aggressiv. „Eine solche Behandlung ist nicht akzeptabel.“

Vor Kurzem habe ihnen ein Obdachloser aus Frust die Scheibe ihres Ladens eingeschlagen. „Er hat aber eigentlich keine Schuld, sondern die Regierung“, sagte Hamann. Sie führt die „German Bakery“, die auch Wurst, Käse und eingelegte Gurken anbietet, gemeinsam mit ihrem aus Deutschland stammenden Mann. Den Obdachlosen werde keine Alternative geboten. Hamann will einen Brief an Harry (33) und Meghan (36) schreiben und sie auf die Missstände hinweisen - nach der Hochzeit.

Der konservative Kommunalpolitiker Simon Dudley hatte vor wenigen Monaten gefordert, dass alle Obdachlosen aus Windsor verbannt werden sollten. In einem Brief an den lokalen Polizeichef beklagte er, sie würden die „schöne Stadt“ in einem „unvorteilhaften Licht“ darstellen. Er sprach sogar von einer Epidemie des Vagabundierens.

Dem Windsor Homeless Project zufolge, das Menschen ohne Zuhause unterstützt, schlafen auf den Straßen Windsors jeden Tag zwischen 12 und 15 Menschen. Der Obdachlose Wayne (42) berichtete, dass die Polizei ihn gelegentlich wegschicke, aber keine Hilfe anbiete. Obdachlosigkeit ist in England ein zunehmendes Problem. Proteste kurz vor der Hochzeit werden nicht ausgeschlossen, berichtete die Deutschen Presse-Agentur jetzt weiter.

Das Paar bitte auch für Obdachlose um Spenden

Der Royal und seine zukünftige Frau engagieren sich dabei stark für Obdachlose. So verzichten sie auf Hochzeitsgeschenke und bitten die Gäste stattdessen um Spenden für sieben ausgewählte Organisationen - darunter ist auch ein Projekt für Menschen, die auf der Straße leben: Prinz Harry und seine künftige Frau Meghan Markle, die ihn mit Kosenamen liebevoll „Haz“ nennt, verbindet die Leidenschaft fürs Soziale.

So besuchten sie die Invictus Games, eine paralympische Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten, die 2014 erstmals in London im Queen Elizabeth Olympic Park ausgetragen wurde. Ein sympathischer Zug, dass die beiden die mehreren Hundert geladenen Gäste zur Hochzeit am 19. Mai statt um Geschenke um Spenden für karitative Organisationen bitten.

Und zwar für exakt sieben, als da sind: „Chiva“ für HIV-infizierte Kinder und junge Menschen in Großbritannien und Irland, „Myna Mahila Foundation“ für Frauenrechte in den Slums von Mumbai, Indien, zudem „Scotty's Little Soldiers“ - eine Charityvereinigung für Kinder, die Vater oder Mutter im Einsatz der britischen Streitkräfte verloren. Dann „StreetGames“, die in 900 benachteiligten britischen Kommunen Sport-Straßensozialarbeit machen, „Surfers Against Sewage“ gegen die Vermüllung der Meere, „The Wilderness Foundation UK“ für Öko-Begegnungen und „Crisis“ für Obdachlose - im Vorfeld gab es Kritik, weil Polizisten Obdachlose in Windsor von der Straße holten.

Politiker sind bei der Hochzeit entgegen der Tradition nicht geladen, nicht mal Theresa May; dafür Charity-Vertreter, Kriegsveteranen und ein zwölfjähriges Mädchen, das den Anschlag auf ein Konzert von Popstar Ariana Grande in Manchester 2017 überlebte. Durch den Aufruf wird es sicher einen Finanzboom bei teils kleinen, womöglich überforderten Vereinen geben. Das Paar geht zudem das Risiko ein, dass seine Namen gar mal mit potenziellen Missständen bei Organisationen verbunden sein könnten, wie sie leider immer mal vorkommen. Dennoch setzen sie nach Auffassung vieler mutig Themen.

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