Millionen gegen den Müll: So sollen Berlins Straßen sauberer werden
Das Programm „Saubere Stadt“ soll Berlin ordentlicher machen. Die Verteilung des Geldes richtet sich danach, wo der meiste illegale Müll gemeldet wurde.
3,3 Millionen Euro pro Jahr stehen im Aktionsprogramm „Sauberes Berlin“ bereit für den immerwährenden Kampf gegen die Vermüllung der Stadt. So war es 2020, und so soll es auch 2021 sein. Und während vorhandenes Geld in Berlin sonst allzu oft nicht abfließen will, sind die Mittel für das Aktionsprogramm nach Auskunft der verantwortlichen Wirtschaftsverwaltung komplett ausgeschöpft worden.
Prozentual aufgeteilt wurde das Geld für die Bezirke demnach auf Basis der im Vorjahr erfassten Meldungen, die irgendwie mit Abfall zu tun hatten – also durch Bürgerhinweise per App oder Online-Formular ans Ordnungsamt ebenso wie durch deren Außendienst. So soll es auch 2021 laufen; dem Tagesspiegel liegt die Zahl der Fälle vor.
Von Januar bis November 2020 wurden demnach in ganz Berlin fast 96.000 Meldungen über regelwidrig entsorgten Müll registriert – die mit Abstand meisten, nämlich 20 880, in Mitte. Deshalb soll der Bezirk mit 719.000 Euro auch den größten Anteil des Geldes erhalten, gefolgt von Neukölln (14.343 Meldungen, 494.000 Euro) und Friedrichshain-Kreuzberg (9571 Meldungen, 329.000 Euro). Dahinter folgen Tempelhof-Schöneberg, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf. Das wenigste Geld erhalten Steglitz-Zehlendorf (3483 Meldungen, 120.000 Euro) und Marzahn-Hellersdorf (2638 Meldungen, 91.000 Euro).
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Falls einzelne Bezirke ihr Budget nicht ausschöpfen, soll umverteilt werden. Was die Bezirksämter mit dem Geld machen, können sie laut Wirtschaftsverwaltung selbst entscheiden. Finanziert werden beispielsweise Sperrmüllaktionstage in Mitte und Steglitz-Zehlendorf – mit denen auch Neukölln schon gute Erfahrung gemacht hat. Dort ist 2021 eine Beratung von Gastronomen, Marktstandbetreibern und Kleinunternehmern zu Pfand- und Mehrwegsystemen geplant.
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In Treptow-Köpenick sollen weitere Sandflächen gereinigt werden, in Steglitz-Zehlendorf werden Abfalleimer und Hundekotbeutel beschafft, in Pankow Denkmäler gereinigt und Graffiti beseitigt.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sieht in dem Aktionsprogramm einen Beitrag zu mehr Lebensqualität – und ruft die Bürgerinnen und Bürger gleich zum Mitmachen auf, indem sie beispielsweise auf To-go-Verpackungen verzichten. Wobei dieser Appell angesichts der aktuellen Situation wie eine Nachricht aus einer anderen Zeit wirkt.