Einladungssystem wird umgestellt: So organisiert Berlin die Kreuzimpfungen mit Astrazeneca und Moderna
Wer die erste Impfung mit Astrazeneca erhalten hat, dem wird die zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten. Ohne Termin dürfen allerdings nur ganz bestimmte Leute kommen.
Nach der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), eine Kreuzimpfung gegen das Coronavirus durchzuführen, stellt Berlin seit Freitag das Einladungssystem um. Wer die erste Impfung mit dem Vektor-Vakzin von Astrazeneca erhalten hat, dem wird die zweite Impfung mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna angeboten.
Die zweite Impfung wird bereits nach vier Wochen erfolgen. Dies wird auch im Buchungssystem für die sechs Impfzentren so hinterlegt. Wer am Freitag, den 2. Juli, zwischen 9 und 14 Uhr einen Zweitimpfungstermin mit Astrazeneca im Impfzentrum Tempelhof hatte und diesen nach der am Donnerstag verkündeten Empfehlung der Stiko kurzfristig ausfallen ließ, kann sich bis Mittwoch, 7. Juli, 19 Uhr, ohne Termin mit Moderna im Flughafen Tempelhof impfen lassen.
Nicht nur der Bund, auch die Länder seien von der Stiko nicht vorab informiert worden, kritisierte Kalayci. Die Umstellung der Buchungen dauere wohl noch bis Anfang nächster Woche. Wer bisher zweimal mit Astrazeneca geimpft wurde, soll vermutlich eine Auffrischimpfung erhalten.
Bund und Land erwarten eine entsprechende Empfehlung der Stiko. „Wir brauchen so früh wie möglich Klarheit“, sagte Kalayci dem Tagesspiegel. Wenn es die Empfehlung für eine Auffrischimpfung nach zweimaliger Astrazeneca-Impfung gebe, müsse sie sehr schnell umgesetzt werden.
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Die Stiko weist darauf hin, dass der Schutz vor der Delta-Variante nach nur einer Impfung deutlich herabgesetzt ist. Kalayci bittet die Berliner:innen, auf jeden Fall zur zweiten Impfung zu gehen. „Wir versuchen in Berlin das zu machen, was wir können, um die Ausbreitung der Delta-Variante zu dämpfen. Denn das Virus ist schon da“, sagte sie.
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Fluggäste, die aus einem Virusvariantenland wie Portugal, Großbritannien oder Indien ankommen, müssen in eine 14-tägige Quarantäne und werden vom Gesundheitsamt kontaktiert. Wer aus Hochinzidenz- oder Risikogebieten einreist, erhält eine Mail mit Informationen und Ansprechpartnern. Die Ämter erhalten laut Kalayci nur Daten von Fluggästen. Busse, Bahnen und Autos müssten von der Bundespolizei kontrolliert werden.
Korrektur: Ursprünglich wurde in diesem Artikel der Eindruck erweckt, jeder mit einem Astrazeneca-Zweitimpfungstermin in Tempelhof könne sich bis 7. Juli ohne Termin dort mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen. Das ist falsch. Das Angebot gilt nur für Leute, die am Freitag, den 2. Juli, zwischen 9 und 14 Uhr einen Termin im Impfzentrum Tempelhof hatten. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.