Fahrplanwechsel bei DB und BVG: So geht der neue Takt bei Bus und Bahn
Mehr Fahrten, mehr Stopps: Im Nahverkehr gibt es viele Veränderungen. Am Ostkreuz und in Mahlsdorf halten jetzt Regionalzüge – dafür nicht mehr in Karlshorst.
Was für ein Fahrplanwechsel: Bei der Deutschen Bahn ändern sich am Sonntag rund 30 Prozent aller Fernverkehrs-Verbindungen. Und auch im Berliner Stadtverkehr tut sich viel. Es gibt zahlreiche Verbesserungen und einige Verschlechterungen.
Neues von der S-Bahn
Am Ostkreuz geht die neue Südkurve in Betrieb, die die Stadtbahngleise mit dem Ring verbindet. Über sie fahren alle 20 Minuten Züge der S 9 von Spandau zum Flughafen Schönefeld. Neu fährt auch die S 3 aus Erkner nach Spandau. Jeder zweite Zug endet allerdings schon im Ostbahnhof. Damit gibt es auf der S 3 keinen umsteigefreien Zehn-Minuten-Takt in die Innenstadt. Züge der S 5, die bisher bis Spandau fuhren, enden jetzt in Westkreuz.
Umsteigen müssen auch Fahrgäste der S 75 aus Wartenberg, die in die Innenstadt wollen. Statt bis zum Westkreuz fahren die Züge bis voraussichtlich 4. November 2018 nur bis Ostkreuz, weil es die notwendigen vier Gleise für die Weiterfahrt zum Ostbahnhof erst Ende nächsten Jahres gegen wird. Zur Zeit sind nur zwei vorhanden.
Neu ist ferner die S 26, die montags bis freitags von Teltow Stadt nach Waidmannslust fährt. Die bisher dort endende S 85 aus Schöneweide fährt nun bis Pankow. Im Süden wird sie werktags zwischen 9 Uhr und 13 Uhr bis Grünau verlängert, wovon Fahrgäste zur Wissenschaftsstadt Adlershof profitieren.
Auf dem Ring wird der Fünf-Minuten-Takt morgens bis 11 Uhr und am Abend bis 21 Uhr verlängert. Einen zeitlich verlängerten Zehn-Minuten-Takt gibt es freitags und sonnabends im Spätverkehr auf den Linien S 1 nach Frohnau, S 2 nach Buch und Lichtenrade sowie S 7 zwischen Ahrensfelde und Westkreuz. Nach Angaben von S-Bahnchef Peter Buchner lässt sich der zusätzliche Verkehr mit den vorhandenen einsatzfähigen Fahrzeugen bestreiten.
Änderungen im Regionalverkehr
Am Ostkreuz halten am neuen Ost-West-Regionalbahnsteig erstmals Züge der Linien RE 1, RE 2, RE 7 und RB 14. Dafür werden die Stopps der Linien RE 7 und RB 14 in Karlshorst aufgegeben. Die Bahn reißt die dortigen maroden Bahnsteige ab. Bei der RE 2 halten wegen des neuen Stopps am Ostkreuz die meisten Züge nicht mehr im Ostbahnhof, weil sonst der Fahrplan Richtung Cottbus nicht mehr einzuhalten wäre.
Neu ist ferner ein Stopp der RB 26 aus Kostrzyn im Bahnhof Mahlsdorf. Auch dort hat man einen neuen Bahnsteig gebaut; die Arbeiten sind aber noch nicht beendet. Aufgehoben wird die Sperrung der RE 5 Richtung Elsterwerda.
Das macht die Straßenbahn
Die wichtigste Änderung gibt es auf der Tram-Linie M 1 (Schillerstraße/Rosenthal Nord–Am Kupfergraben). Wenn die Bauarbeiten auf der Dietzgenstraße wie geplant abgeschlossen werden, fahren die Bahnen vom 18. Dezember an montags bis freitags zwischen 6 Uhr und 20 Uhr von Mitte bis zum Pastor-Niemöller-Platz statt alle zehn Minuten im Abstand von siebeneinhalb Minuten. Auf den anschließenden Strecken nach Rosenthal und zur Schillerstraße verkürzt sich dadurch der Abstand bei den Fahrten von 20 Minuten auf 15 Minuten.
Zudem setzt die BVG nach Abschluss der Gleisbauarbeiten die langen Flexity-Fahrzeuge ein, wodurch sich die Zahl der Sitzplätze von 150 in den derzeit fahrenden Bahnen auf 240 erhöht. Auf den Tram-Linien 37, 61 und 67 verlängern sich die Betriebszeiten am Abend. Schluss ist eine Stunde oder zwei Stunden später als bisher.
Und so fahren die Busse
In Spandau baut die BVG auf mehreren Linien das Netz um: Neu ist der Expressbus X 36 zwischen Rathaus Spandau und dem U-Bahnhof Haselhorst. Davon profitieren auch Bewohner der Wasserstadt Spandau. Die Busse fahren montags bis freitags von 6 Uhr bis 19 Uhr alle zehn Minuten.
Die Linie X 34 (Zoo–Hottengrund) fährt werktags bei jeder zweiten Fahrt neu in die Landstadt Gatow und durchquert dabei auch zum Leidwesen vieler Anwohner verkehrsberuhigte Bereiche. Die Busse der Linie X 49 fahren in Zukunft statt nur bis Messe Nord weiter bis zur Wilmersdorfer Straße. Zudem beginnt ein Teil der Fahrten bereits am Schulzentrum im Spektefeld. Ferner verlängern sich die Einsatzzeiten der Linie an Werktagen. Und die Busse fahren nun auch sonnabends – von 11 Uhr bis 18 Uhr zwischen Hahneberg und Wilmersdorfer Straße.
Wie bereits in der Vergangenheit lässt die BVG, unterstützt mit Geld vom Senat, auf mehreren Linien häufiger Busse fahren, meist allerdings nur auf Abschnitten, auf denen es besonders viele Fahrgäste gibt. Dies gilt dieses Mal für die Linien 140 zwischen Mehringdamm und Ostbahnhof, 122 (Kurt-Schumacher- Platz–Titiseestraße) und 221 (Märkisches Viertel–Leopoldplatz) in Reinickendorf, 170 (Rathaus Steglitz–Baumschulenstraße) sowie 172 (Rudow–Lichtenrade).
Einschränkungen gibt es bei der Linie 107 (S+U Pankow–Hermsdorf/Arkenberge), die nur noch zwischen Pastor-Niemöllerplatz und Schildow Kirche fährt. Dafür gibt es mehr Fahrten auf der Linie 806 (Zühlsdorf/Mühlenbeck– Hermsdorf) und 136 (Gatower Straße/Heerstraße–Hennigsdorf).