Verkehr in Berlin-Friedrichshain: So erleben Radfahrer die Frankfurter Allee
Auf der Frankfurter Allee soll eine der drei Autospuren für Pedaleure freigemacht werden. Wir haben Radfahrer gefragt, wie sie die Verkehrssituation an der Hauptstraße in Friedrichshain empfinden.
Autos müssen weichen. Auf der Frankfurter Allee soll eine der drei Autospuren für Radler freigemacht werden. Zwischen dem U-Bahnhof Frankfurter Allee und der Niederbarnimstraße wird stadtauswärts ein 900 Meter langer Abschnitt zu einem Fahrradweg umfunktioniert.
Marvin Baudach, 30, aus Lichtenberg fährt die Strecke Tag für Tag zur Arbeit oder zum Training. „Vor allem morgens und abends ist hier wirklich viel los. Da wird die ganze Zeit nur überholt. Die Autos parken hier ständig auf dem Fahrradstreifen, da müssen wir immer drum herumfahren. Mehr Platz für Radler wäre gut.“
Juliane Baumbach, 32, kommt aus Strausberg mit dem Rad. „Ich sehe den Sinn nicht, den Autofahrern die Spur wegzunehmen. Ich hatte noch nie das Problem, dass hier zu wenig Platz für mich als Fahrradfahrerin ist. Es ist doch hier jetzt schon jeden Tag voll auf der Straße. Die Autos stauen sich ständig.“
Dagmar Müller, 60, kommt aus aus Lichtenberg. „Ich finde es zwar sehr schön, wenn wir mit unseren Fahrrädern in Zukunft mehr Platz haben. Allerdings habe ich Angst, bei Regen auf der Straße zu fahren. Außerdem wird man dreckig, weil man schnell nass gespritzt werden kann.“
Jürgen Kipping, 57, aus Friedrichshain. „Ich wohne hier in der Nähe und bekomme täglich auf meinem Fahrradweg zur Arbeit den Stau auf der Straße mit. Auch heute fahre ich oft an den stauenden Autos vorbei. Angst habe ich da nicht.“
Gegen Ende des Jahres 2017 werden die Autofahrer sich mit zwei Fahrbahnen begnügen müssen. Ob der Test funktionieren wird, soll anschließend ausgewertet werden.
Julica Osterhage