Berlin: Siegfried Rockendorf wurde 50 und zieht aus dem Norden in die City
23 Jahre sind genug - zumindest, wenn es darum geht, draußen in Waidmannslust ein Restaurant zu betreiben. So jedenfalls sieht es Siegfried Rockendorf, einer der besten Berliner Köche, und der nach wie vor bekannteste ganz sicher.
23 Jahre sind genug - zumindest, wenn es darum geht, draußen in Waidmannslust ein Restaurant zu betreiben. So jedenfalls sieht es Siegfried Rockendorf, einer der besten Berliner Köche, und der nach wie vor bekannteste ganz sicher. Zur Feier seines 50. Geburtstags verkündete er deshalb gestern abend, dass er tut, was ihm wohlmeinende Kollegen schon vor Jahren geraten haben: Er zieht in die City. Rockendorfs Restaurant in der bisherigen Form stirbt Ende März - und lebt Anfang Mai in der Passauer Straße weiter. Direkt neben dem KaDeWe soll eine Mischung aus Gourmet-Restaurant, regionaler Gaststätte und Café-Bistro entstehen. Rockendorf, der schon mit 24 Küchenchef im Schweizerhof war, hatte sich Ende der 70er Jahre zunächst in der Alten Waldschänke in Tegel selbstständig gemacht - es war die Zeit, in der Feinschmecker selbst weiteste Wege auf sich nahmen, um gut zu essen. Nach dem Umzug 1994 brachte er es auf zwei Michelin-Sterne und den Titel "Koch des Jahres" beim Gault-Millau-Führer, doch dann brach die Konjunktur ein, gute französische Gäste verließen die Stadt, und der Sog nach Mitte setzte ein. "Nur ein Wunder" könne ihn noch retten, sagte er damals. Und irgend etwas in dieser Richtung scheint nun passiert zu sein.
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