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Geil auf Gewalt. Wenn die Ordner in den Stadien kapitulieren - hier im Bild Schläger des 1. FC Köln - , dann eilt die Polizei ins Stadion, um die Ordnung wieder herzustellen.
© dpa

Sicherheit im Fußball: Senator Henkel: Rückzug der Polizei wäre falsch

Berlins Innensenator Frank Henkel hält nichts von der Idee, die Zahl der Polizeikräfte bei Fußballspielen zu reduzieren. Er widerspricht damit seinen Kollegen in Nordrhein-Westfalen und Bremen.

In Berlin gibt es nach Angaben von Innensenator Frank Henkel (CDU) keine entsprechenden Pläne. "Die Polizei prüft stets einen angemessenen Kräfteeinsatz bei Fußballspielen. Dazu braucht es kein Modellprojekt", sagte Henkel. Derzeit gelte, dass die Veranstalter grundsätzlich selbst für die Sicherheit in den Stadien verantwortlich sind. "Aber es gibt Aufgaben im Umfeld der Stadien und auf den Wegen dorthin, die nur die Polizei wahrnehmen kann", sagte Henkel.

Für den Berliner Innensenator ist es eine grundsätzliche Frage. "Heute ist es der Fußball, was kommt als nächstes? Morgen schützen wir dann keine Demonstrationen mehr, und übermorgen sollen sich die Menschen selbst um Einbrecher kümmern? Berlin wird sich jedenfalls nicht aus seiner Verantwortung zurückziehen." Nordrhein-Westfalen möchte jetzt den Polizeieinsatz bei Fußballspielen der drei Profiligen optimieren und ein Pilotprojekt für vier Spieltage starten. Bremen plant, die Kosten auf den Verein abzuwälzen.

„Die Polizei sorgt weiter für die Sicherheit beim Fußball. Darauf können sich fußballbegeisterte Menschen in unserem Land verlassen“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag in Düsseldorf. „Um die Polizei aber dort weiterhin präsent zu halten, wo sie gebraucht wird, müssen wir den Kräfteeinsatz optimieren.“

Dazu startet die nordrhein-westfälische Polizei ein Pilotprojekt für die Dauer von vier Spieltagen. „Ich sage es ganz deutlich: Einsätze bei Risikospielen bleiben unangetastet. Gleiches gilt für das konsequente Vorgehen gegen Gewalttäter“, erklärte der SPD-Politiker. „Es geht uns allein um die Spiele, die in den letzten drei Jahren ohne Krawalle geblieben sind. Hier wollen wir den Kräfteeinsatz der Bereitschaftspolizei lageangepasst runterfahren.“ In NRW stehen in der neuen Saison 231 Spiele der ersten drei Ligen auf dem Programm - 2013/14 waren es 210. Die Notwendigkeit, Kräfte zu optimieren, ergebe sich besonders auch aus den Aufstiegen des SC Paderborn und des 1. FC Köln in die Bundesliga. (mit dpa)

Sigrid Kneist

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