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Eine Erkenntnis des Abends: "Der Schuss samt Rückstoß kommt ebenso erwartet wie erschreckend."
© Rainer Jensen/dpa

„Presseschießen“ der Deutschen Polizeigewerkschaft: Sechs Erkenntnisse eines geselligen Abends

Die Deutsche Polizeigewerkschaft lädt in die Schießhalle zum „Presseschießen“. Was erwartet Teilnehmer dort? Blaue Bohnen? Ballermänner? Ein Besuch.

Wenn die Deutsche Polizeigewerkschaft zum Presseschießen lädt ("um weiterhin so professionell miteinander arbeiten zu können", siehe auch Tagesspiegel-Checkpoint vom 04.06.), mag man nicht Nein sagen.

"Während der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, mit verschiedenen Waffen auf reservierten Schießbahnen zu schießen und mit unseren Geschäftspartnern, Freunden und Unterstützern sowie den Mitgliedern des Vorstandes ins Gespräch zu kommen", hieß es in der Einladung. Im Anschluss wolle man den Nachmittag bei der "Schützenwirtin" ausklingen lassen.

So begab sich der Tagesspiegel auf die Reise zum Übungsstand, der etwas ab vom Schuss hinterm Wannsee liegt. Sechs Erkenntnisse eines geselligen Abends:

1.) Die Hinweisschilder "Betreten des Schießstandes auf eigene Gefahr" sind zwar zahlreich, aber als Handlungsanweisung für Laien nur bedingt hilfreich.

2.) Kimme ist hinten überm Lauf, Korn ist vorn, und nur mit beidem zusammen lässt sich sauber zielen.

3.) Der Schuss samt Rückstoß kommt ebenso erwartet wie erschreckend.

4.) Das Wölkchen danach riecht exakt wie Silvester.

5.) Es gibt unter Blaulichtreportern und Polizeigewerkschaftsfreunden erstaunlich viele Hobbyschützen.

6.) Die Vorstellung, einem bewaffneten Angreifer hinterherzurennen und dann bei knapper Puste möglichst nur seine Beine zu treffen, ist gruselig.

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