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Die E-Scooter sollen die Verkehrswende antreiben. Ihre Ökobilanz überzeugt bislang jedoch nicht.
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Elektroroller-Hersteller bündeln Kräfte: „Scrooser“ wird von Konkurrenten übernommen

Der Markt für Elektroroller ist umkämpft und die Konkurrenz aus Asien stark. Ein Berliner Hersteller wird nun von einem Konkurrenten aus Bonn übernommen.

Nach dem Aus des E-Roller-Sharing-Anbieters Coup bündeln zwei E-Rollerhersteller ihre Kräfte: Die E-bility GmbH, an der unter anderem Ex-Tesla-Manager und Northvolt-CEO Peter Carlsson beteiligt ist, übernimmt den Berliner E-Roller-Hersteller Scrooser. Das geben beide Unternehmen am Donnerstag bekannt.

Mit der Übernahme will das 2010 in Remagen bei Bonn gegründete e-bility, das vor allem für sein E-Mofa-Modell der Marke Kumpan Electric bekannt ist, seine Präsenz in der Hauptstark stärken. Scrooser biete die Möglichkeit, „die Produktpalette auszubauen und so neue Zielgruppen zu erreichen“, kommentiert E-bility-CEO Patrik Tykesson die Übernahme. Bei dem „Scrooser“ handelt es sich um einen bis zu 25 km/h schnellen elektrischen Tretroller mit überdimensionierten Reifen. Die Marke soll erhalten bleiben.

Das Geld für die Übernahme stammt aus der jüngsten Finanzierungsrunde. Insgesamt hat E-bility einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Ein Teil des Geldes haben die Scrooser-Gesellschafter Johannes Haas und dessen Cousin Jörg Haas beigesteuert, neben den bestehenden Gesellschaftern beteiligten sich auch neue Investoren. Um wen es sich dabei handelt, wollten die Unternehmen auf Nachfrage nicht sagen.

Elektrische Motorroller und Mopeds sind nach wie vor ein Nischenmarkt. Rund 15 000 Kumpane und Scrooser wurden bisher weltweit verkauft. E-bility steht zusammen mit dem Berliner Start-up Unu, Govecs aus München und Emco aus Lingen für eine neue Gruppe junger Unternehmen, die E-Roller „Made in Germany“ etablieren wollen. Sie legen Wert darauf, dass ein Großteil der Wertschöpfung in Deutschland oder im europäischen Ausland stattfindet.

Sharing-Markt ist hart umkämpft

Die Konkurrenz kommt vor allem aus Asien. Der chinesische Hersteller Niu verkauft seine E-Roller auch in Deutschland, der Sharingdienst Coup setzte auf die Fahrzeuge von Gogoro aus Taiwan. In Europa konkurrieren die Unternehmen unter anderem mit dem italienischen Großkonzern Piaggio aus Italien, der im vergangenen Jahr einen bizarren Design-Streit anzettelte. Die Italiener beschwerten sich, dass der Kumpan Electric der bekannten Vespa zu ähnlich sei.

Scrooser-Roller schaffen bis zu 25 km/h.
Scrooser-Roller schaffen bis zu 25 km/h.
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Von der Lücke, die die Bosch-Tochter Coup hinterlassen hat, will E-bility profitieren - und das Sharing-Geschäft weiter ausbauen. Die Fahrzeuge sollen künftig samt Flottenmanagement-Software an Stadtwerke, Energieversorger und Unternehmen gegen eine monatliche Lizenzgebühr vermietet werden. Derzeit fahren Kumpan-Roller in Oberhausen, wo die dortigen Stadtwerke den Dienst unter dem Namen „evo Sharing“ anbieten.

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