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Viele Kinder werden an diesem Montag freudig in ihre Grundschule zurückkehren.
© Robert Michael/dpa

Grundschüler kehren am Montag zurück: Schulstart in Berlin – die wichtigsten Fragen und Antworten

Am Montag beginnen die Klassen eins bis drei mit dem Präsenzunterricht. Es gibt Schnelltests und Maskenpflicht. Das müssen Lehrer, Eltern und Kinder wissen.

Mehr als acht Wochen hat die Corona-Zwangspause in Berlin gedauert. Ab Montag kehren nun die ersten Schüler in die Klassen zurück, die Jüngsten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres hat deshalb am Freitag gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) ein „Gesamtkonzept“ vorgestellt. Es ging vor allem darum, wie Lehrpersonal und Schüler vor Infektionen geschützt werden: Kern des Konzepts soll eine Schnellteststrategie sein.

Wer muss ab Montag wieder zum Präsenzunterricht in die Schule?
Erstmal: niemand. Die Präsenzpflicht ist weiterhin ausgesetzt. Ab Montag wird in den Grundschulen der Klassen eins bis drei Wechselunterricht angeboten – also Unterricht in halber Klassengröße, die andere Hälfte wird zu Hause schulisch angeleitet. Ob die Grundschülerinnen und -schüler zum Präsenzunterricht gehen, entscheiden die Eltern.

Schülerinnen und Schüler von Abschlussklassen, also der Jahrgänge 10 und 12, werden bisher in Berlin schon im Wechselunterricht beschult – also wahlweise zu Hause oder mit halber Klassengröße vor Ort. Dies gilt auch weiterhin. 

Ob die Abschlussklassen in den Präsenzunterricht gehen, wird unterschiedlich gehandhabt, es entscheiden Schulleitungen zusammen mit Lehrkräften, Eltern oder Schulaufsicht. Wie viele Schulen diese Möglichkeit nutzen, die Abschlussklassen in vor Ort in den Schulen zu unterrichten, konnte die Schulverwaltung auf Anfrage nicht sagen.

Wie viele Schnelltests gibt es bislang und wie verlässlich sind sie?
Der Senat plant, insgesamt zehn Millionen Schnelltests an Kitas und Schulen einzusetzen, drei Millionen Schnelltests seien bereits beschafft worden, sagte Kalayci. Am Freitag seien die drei Millionen vorhandenen Tests bereits an 860 Schulen verteilt worden. Die Schnelltests sind Teil des 70 Millionen Euro großen Unterstützungspakets für Kitas und Schulen.

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Kalayci und Bildungssenatorin Scheeres stellten am Freitag Schnelltests der Firma „nal von minden“ vor. Nach Angabe von Kalayci besitzen diese Tests „eine sehr hohe Zuverlässigkeit“. Wichtig ist natürlich, dass dabei auch eine gewisse Fehlerquote gibt.

Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (l) und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) stellen am Freitag die neuen Selbsttests vor, von denen bislang drei Millionen beschafft worden sind.
Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (l) und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) stellen am Freitag die neuen Selbsttests vor, von denen bislang drei Millionen beschafft worden sind.
© Jörg Carstensen/dpa

Wie soll die Testung organisiert werden?
Ab Montag werden Schulungsteams des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an die Schulen fahren und Lehrpersonal darin ausbilden, andere Personen zu testen. Jeweils vier Lehrerinnen und Lehrer werden von den DRK-Teams pro Schule ausgebildet. Am Montag werden erstmal 30 Teams unterwegs sein, ihre Zahl soll aber schnell auf 75 Teams pro Tag erhöht werden.

So ähnlich könnte ein Schnelltest an Berlins Schulen aussehen. Auf dem Bild wird in einer Berufsschule in Hoyerswerda getestet.
So ähnlich könnte ein Schnelltest an Berlins Schulen aussehen. Auf dem Bild wird in einer Berufsschule in Hoyerswerda getestet.
© imago images/lausitznews.de

Das geschulte Personal soll dann wiederum an der jeweils eigenen Schule den Rest des Kollegiums und des sonstigen Mitarbeiterstabs ausbilden – und es auch gleichzeitig testen. „In zehn Tagen wollen wir an allen Schulen durch sein“, sagte Mario Czaja, Präsident des Berliner DRK am Freitag. 

Auch das Kitapersonal soll so geschult werden. Die Erstschulung der Kita-Mitarbeiter findet allerdings jeweils an Schulen statt. Das restliche Personal wird in der jeweiligen Kindertagesstätte getestet und ausgebildet. Positiv getestete Personen müssen umgehend einen PCR-Tests in den vorgesehenen Testzentren machen.

Werden sich Schülerinnen und Schüler auch selbst testen können?
Zunächst noch nicht, die Schnelltests sind noch nicht als Selbsttests zugelassen. Der Senat hofft jedoch, dass die bestellten Tests bis Mitte März eine Ausnahmegenehmigung erhalten, so dass Schülerinnen und Schüler sich zu Hause selbst testen können. Wenn die Genehmigung erteilt ist, soll jeder Schüler und jede Schülerin pro Woche zwei Selbsttests erhalten. Für die Handhabung gibt es ein kindergerechtes Video.

Werden Lehr- und Erziehungspersonal beim Impfen vorgezogen?
Das wird geprüft. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte dem Tagesspiegel am Donnerstag, dass er mit den anderen Ländern besprechen wolle, welche Gruppen schnellstmöglich geimpft werden können. Müller schlägt auch Lehrer und Erzieher vor. Am Montag soll der Vorschlag bei einer Bund-Länder-Schalte erörtert werden.

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Erhalten Lehrkräfte und Schüler kostenlose FFP2- oder OP-Masken?
Zuletzt waren knapp 700.000 FFP2-Masken an Berlins Schulen und Kitas verteilt worden. Das Lehrpersonal ist aber nicht verpflichtet, in den Schulgebäuden medizinische Masken, also FFP2- oder OP-Masken, zu tragen. Sie können auch andere Maskentypen verwenden, also beispielsweise selbstgenähte Stoffmasken. 

Die Maskenpflicht gilt auf dem gesamten Schulgelände, für alle Klassen, auch im Unterricht. Der Landesvorsitzende der Berliner CDU, Kai Wegner, kritisierte diese Regelung. „Es bleibt wieder einmal beim Holterdiepolter. Ein erster Schritt muss eine FFP2-Maskenpflicht für Schüler und Lehrer sein“, sagte Wegner am Freitag.

Welche Rolle spielen Luftreiniger für den Start am Montag?
Im November erging der erste Senatsbeschluss, Luftfilter anzuschaffen. Rund 1200 mobile Geräte wurden bestellt, bislang sind aber noch nicht alle Geräte an den Schulen angekommen. Bis Ostern soll die Zahl der Luftreinigungsgeräte berlinweit auf 2800 steigen, bis zum Sommer könnte sich diese Zahl verdoppeln.

Wie reagieren Eltern und Lehrkräfte auf die Öffnung?
Die Erziehungsgewerkschaft GEW und der Verband Erziehung und Bildung (VEB) sehen eine Öffnung weiterhin skeptisch, da das Infektionsgeschehen einen solchen Schritt nicht zulasse. Unter den Eltern ist die Stimmung uneindeutig. „Wir haben eine haben eine gespaltene Elternschaft“, sagte Norman Heise, der Vorsitzende des Landeselternausschusses. „Es gibt solche, die den Schritt begrüßen, andere wiederum machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder.“

Wann folgen die nächsten Klassen?
Das ist noch unklar. Aus Senatskreisen hieß es, dass man sich bewusst dagegen entschieden habe, eine weitergehende Öffnungsperspektive zu geben, da zunächst das Infektionsgeschehen und die Entwicklung der Corona-Mutanten abgewartet werden soll.

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