Höhere Ausgaben für Familien: Prost Mahlzeit: Essen an Oberschulen wird deutlich teurer
Bald schlagen die Preiserhöhungen der Grundschulen auch an den Gymnasien und Sekundarschulen durch: Die Caterer kündigen deutliche Preiserhöhungen ab Februar an. 70 Euro pro Monat und Kind dürfte vielen Eltern zu teuer sein.
„Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass sich der Essenpreis in dieser Schule ab dem 1. Februar 2014 erhöhen wird.“ Diesen unangenehmen Satz bekommen Eltern an Gymnasien und Sekundarschulen zurzeit häufiger zu lesen: Etliche Caterer haben in den vergangenen Tagen und Wochen Preiserhöhungen von bis zu 40 Prozent angekündigt, die der Preisentwicklung an den Grundschulen entspricht. Sowohl die Caterer als auch die Schulen rechnen jetzt in großem Umfang mit Abmeldungen von Elternseite.
Preis für Schulessen steigt auf rund 70 Euro
„Die Branche erwartet Einbrüche bei den Verkäufen“, bestätigt Klaus Kühn vom Vorstand des Catererverbandes. Viele Eltern seien vermutlich nicht bereit, rund 70 Euro pro Monat und Kind zu bezahlen. Der Betrag wäre so hoch, weil es an Oberschulen – im Gegensatz zu Kitas, Grund- und Hochschulen – keine Essenssubventionen vom Land gibt. Vor allem in Schulen mit vielen sozial schlechter gestellten Eltern werde mit sinkender Nachfrage gerechnet, aber nicht nur dort.
Auf die Preiserhöhung deshalb zu verzichten, kommt für Kühn nicht infrage. Er ist Geschäftsführer beim Caterer „Drei Köche“, der als neuen Essenspreis 3,50 Euro statt bisher 2,50 bis 2,80 Euro angekündigt hat. „Wir können für die Oberschulen nicht billiger kochen als für die Grundschulen, sonst müssten wir den älteren Schülern minderwertiges Essen anbieten“, sagt Kühn.
Essen an Oberschulen wird nicht subventioniert
Die Oberschulen sind für die Caterer ohnehin nach Verbandsangaben „kein Gewinnbringer“, weil dort im Schnitt viel weniger Schüler essen als an den Grundschulen. „Unter 50 Portionen rechnet es sich nicht“, heißt es bei den „Drei Köchen“. Spätestens ab Klasse 9 sei das warme Mittagessen für immer weniger Schüler attraktiv. Dann funktioniere es nur noch, wenn die Schulleiter es zum festen Bestandteil des Schullebens machen, berichten Caterer und Eltern. Aber auch dann dürfte es Probleme geben. So rechnet die Leiterin des Lankwitzer Beethoven-Gymnasiums, Gunilla Neukirchen, damit, dass von den bisher rund 200 Essenteilnehmern zumindest vorübergehend ein Viertel abspringen könnte – bis sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass man immerhin eine bessere Qualität für das zusätzliche Geld bekommt.
Der Geschäftsführer des Caterers „Luna“, Rolf Hoppe, erwartet, dass die Essenspreise an den Oberschulen mindestens auf das Niveau der Grundschulen steigen werden, wo die Anbieter ab Februar 3,25 Euro pro Mahlzeit bekommen. „Ich gehe davon aus, dass die Oberschulpreise zwischen 3,25 und 3,75 liegen werden“, sagt Hoppe. Der höhere Preis sei auch deshalb nötig, weil die Oberschulportionen größer seien.
Ergebnisse der Verköstigungen schlagen auch auf Oberschulen durch
Ob sich ein Caterer künftig überhaupt noch an den Sekundarschulen und Gymnasien engagiert, hängt jetzt davon ab, ob er bei den Ausschreibungen an den Grundschulen gut zum Zuge gekommen ist oder nicht. Diese Frage wird spätestens Anfang Dezember beantwortet sein, wenn die Ergebnisse der Probeverköstigungen für die Grundschulen feststehen: „Wer bei den Verköstigungen gut abschneidet und viele Zuschläge bekommt, hat es nicht mehr nötig, sich im finanziell weniger attraktiven Oberschulbereich zu engagieren“, heißt es aus den Bezirken. Mit festen Zusagen zu den Ausschreibungen für die rund 88 000 Grundschulessen pro Tag rechnen die Caterer zum 10. Januar. Erst dann wird auch definitiv feststehen, ob die Eltern abermals dem Anbieter „Sodexo“ ihr Vertrauen schenken, dessen verdorbene Erdbeeren vor über einem Jahr bei rund 10 000 Konsumenten zu Brechdurchfall geführt hatten.
Noch ist unklar, wie sich der Kostenanstieg für Lebensmittel und Personal auf die Essenspreise in den Kitas auswirken wird. Bislang zahlen die Eltern dort nur eine Pauschale von 23 Euro pro Monat: Die gestiegenen Kosten werden – noch – über die flexiblen Platzgelder refinanziert, die das Land zahlt. Aber auch hier werden Preiserhöhungen diskutiert.
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