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Ein Schüler im Unterricht.
© dpa

Deutschanteil im Unterricht: Privatschulen im Visier der Bildungsverwaltung

Wie viel Deutsch muss sein? Die SPD will Privatschulen strenger kontrollieren, ob sie zuviel Unterricht auf Englisch anbieten und deshalb zu Unrecht Zuschüsse bekommen haben.

In der Koalition verschärft sich offenbar ein Konflikt um die Privatschulen. Während die CDU mehr internationale Schulen mit reinem Englischprofil fordert, pocht die SPD darauf, bestehende Privatschulen ohne genügend Deutschunterricht stärker unter die Lupe zu nehmen. Seit über einem Jahr wird verstärkt geprüft, ob international ausgerichtete Privatschulen zu viel Unterricht auf Englisch anbieten und daher zu Unrecht staatliche Zuschüsse bekommen.

Betroffen ist unter anderem der Träger „Private KantSchule“. In das Visier der Bildungsverwaltung ist sie auch deshalb geraten, weil sie an ihrem Standort Lentzeallee kein deutsches, sondern nur ein Internationales Abitur (IB) anbietet und deshalb keinen Anspruch auf öffentliche Zuschüsse für die Oberstufe hat. Die Bildungsverwaltung bestätigte ein laufendes schulaufsichtliches Verfahren, zu dem „keine Aussagen getroffen werden“.

„Es geht um die Einhaltung des Schulgesetzes“, sagt SPD-Bildungspolitiker Lars Oberg. „Staatlich geförderte Schulen müssen sich an die staatlichen Regeln halten, ansonsten muss es Konsequenzen geben.“ Tatsächlich schreibt eine Verordnung vor, dass mindestens die Hälfte des Unterrichts auf Deutsch stattfinden muss. Diese Vorgabe wurde bisher nicht von allen öffentlich bezuschussten Privatschulen eingehalten und von den Behörden nur lax geprüft. Letzteres spielt auch eine Rolle im Rechnungshofsbericht.

Bei der Privaten Kant-Schule heißt es, dass sie mit der Bildungsverwaltung über den Deutschanteil in „konstruktiven Gespräch“ stehe und es eine Einigung gebe. „Selbstverständlich kommen wir den Forderungen nach einer Erhöhung des Anteils der Schulfächer in deutscher Sprache nach“, teilte eine Sprecherin mit.

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