Schubert und südamerikanische Musik: Orchesteraustausch zwischen Zehlendorf und Peru
Das Droste-Hülshoff-Gymnasium macht einen Orchesteraustausch mit Peru.
Verstimmte Cellos, ramponierte Pauken, ein Kontrabass mit durchhängenden Saiten – eigentlich geht Musik anders. Doch das „Orquesta de Barro“ aus Peru, das Lehm-Orchester, schafft es, auch solchen Instrumenten schöne Musik zu entlocken: „Da läuft alles übers Herz“, sagt Michael Riedel, Orchesterleiter am Droste-Hülshoff-Gymnasium. „Sie haben eine entspannte Sicht auf das Leben“, fügt die 19-jährige Cellistin Elisabeth Peters hinzu. „Das merkt man an der Musik“, findet Schlagzeuger Jan Seegers, 14.
Die drei sind in Peru mit dem Orchesta de Barro aufgetreten: Im April waren 25 Musiker des Orchesters der Zehlendorfer Droste-Hülshoff-Schule zu Besuch in Trujillo, der zweitgrößten Stadt Perus – in der Heimat des Orchesters, in der Musikschule der Träger-Institution Arpegio. Die ist auch ein Treffpunkt für Kinder aus den Armenvierteln, die in Lehmhütten wohnen – daher der Name des Orchesters. „Jetzt geht das Abenteuer in die zweite Runde“, sagt Orchesterleiter Riedel. Denn am heutigen Dienstag treten 30 Musiker des Lehm-Orchesters den Gegenbesuch an. Konzerte gibt es am Sonnabend in der Aula der Droste-Hülshoff-Schule, Schönower Straße 8, am Sonntag im Kammermusiksaal der Philharmonie und am Dienstag, 14. September, im Joseph-Joachim-Konzertsaal der UdK Berlin, Bundesallee 1-12 (Eintritt frei, Infos: www.droste-gymnasium-berlin.de)
Schubert steht auf dem Programm und südamerikanische Musik. 30 Musiker aus Peru und 60 aus Berlin sind zu hören. Dazu 70 Sänger des Mittelchors der Droste-Hülshoff-Schule. Und drei weitere Dirigenten sind dabei – darunter die 21-jährige Musikstudentin Tatjana Merzyn, eine der beiden Initiatorinnen des Austausches. Sie hat 2006 an der Musikschule in Peru unterrichtet.
Daniela Martens