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Die Meusebach-Schule setzt auf Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern, Schülern und Erziehern.
© Promo/Bosch-Stiftung

Grundschule in Geltow: Kandidat aus Brandenburg: Meusebach-Schule für Schulpreis nominiert

Die Meusebach-Schule in Geltow schafft es, Schüler in der Mark zu halten. Die Schule leistet Arbeit unter erschwerten Bedingungen.

Auch Brandenburg hat einen Kandidaten für den Schulpreis im Rennen: die Meusebach-Grundschule in Geltow am Schwielowsee. „Das ist toll“, freut sich Schulleiterin Monika Nebel. Denn gerechnet hat die 60-Jährige mit der Nominierung nicht. Die Meusebach sei eine relativ kleine Schule mit entsprechend kleinem Potenzial, sagt sie. Wie sich zeigt, hat sie das gut genutzt.

Als die Lehrerin für Mathe und Kunst die Schule vor zehn Jahren übernahm, hatte die noch nicht einmal einen Namen. In demokratischer Entscheidung fiel die Wahl auf den Geltower Freiherrn von Meusebach. Schüler, die es vorher von Geltow auf Schulen von Potsdam oder Brandenburg (Havel) zog, blieben zunehmend im Ort, ein erster Erfolg. Das Konzept „Regeln, Rhythmus, Rituale“ kam an.

Von Anfang an legte Schulleiterin Nebel Wert auf Zusammenhalt, gemeinsames Gestalten und viel Kreativität. „Else“, ein Zusammenschluss von Eltern, Lehrern, Schülern und Erziehern, entstand. Gemeinsam entwickelten sie Ideen und setzten diese Stück für Stück um. 2011 bewarb sich die Schule zum ersten Mal um den Preis. „Wir hatten auch bis dahin schon viel erreicht“, blickt Monika Nebel zurück. Blockunterricht wurde eingeführt, eine Gruppe kleiner Forscher entstand, die Villa „Hüpfinsholz“, angefüllt mit Spielgeräten für die Pausengestaltung, die die Kinder selbst verwalten, errichtet. Damals wurde die Schule unter die „Top 50“ gewählt.

Die Schüler werden mehr, die Anzahl der Räume sinkt

Auch das war schon Grund zum Feiern. Denn seit Jahren leistet die Schule ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen. Die Schülerzahl wuchs, die Anzahl der Räume sank hingegen, nicht zuletzt durch die Integration des Hortes. Heute benötigt die Schule dringend weitere Fachräume, eine Aula, eine Lösung für das Mittagessen, das im Vier-Schicht-System und beengt eingenommen werden muss. Die Fassade des 1985 errichteten Gebäudes braucht einen neuen Anstrich und eine Wärmedämmung.

Die Gemeinde arbeitet an einer Lösung. „Wir prüfen Möglichkeiten der Erweiterung und wollen noch in diesem Jahr die Planung realisieren“, sagt Bürgermeisterin Kerstin Hoppe, die sich mit der Schule über den Wettbewerbserfolg freut.

Unter den Bewerbern ist die Meusebach kein Exot. Denn oft sind es „gerade die Schulen, die aus einer schwierigen Situation heraus Tolles leisten, die sich bewerben“, sagt Michael Herm, Sprecher der Robert-Bosch-Stiftung.

Seit der ersten Bewerbung 2011 kann die Meusebach-Schule der Jury jetzt einige Neuerungen vorlegen. Mit Kollegen hat die Schulleiterin eine von der Bosch-Stiftung angebotene Fortbildung besucht. „Wir haben viel daraus mitgenommen“, sagt sie. Vor allem in Bezug auf das individuelle Lernen, die gezielte Förderung, aber auch die Stärkung von Selbstbewusstsein und eigener Verantwortung. Nach dem Vorbild einer schwedischen Schule gibt es jetzt ein Schulprogramm, das sich an die Schüler richtet – gestaltet als Kalender mit Lobseite, Notenspiegel und Feedbackbogen. Anfangs noch über das Schulbuchbudget finanziert, trägt sich der Kalender heute über Sponsoren und den Förderverein. Zudem wurde das „Haus des Lernens“ eingeführt, bei dem die Grundschüler ihre Aufgaben aus einem Angebot wählen können und lernen, ihre Leistungen stärker zu reflektieren. Solveig Schuster

Solveig Schuster

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