Senatsverwaltung für Bildung: Großes Stühlerücken
Die Senatsverwaltung für Bildung baut sich um, und ein umstrittener Abteilungsleiter geht in den Ruhestand.
Inklusion, Schülerzuwachs, Quereinsteiger, Sekundarschulen – die Herausforderungen, vor denen die Bildungsverwaltung steht, sollen sich künftig stärker in der Organisationsstruktur des Hauses widerspiegeln. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will deshalb Zuständigkeiten neu ordnen. Der Zeitpunkt ist günstig, weil in nächster Zeit etliche Führungskräfte in Pension gehen. Den Anfang macht Ludger Pieper, der seit rund 15 Jahren erheblichen Einfluss in der Behörde hatte und die wichtige Abteilung für Grundsatzangelegenheiten leitete.
Inklusion soll besser verortet werden
Nach Informationen des Tagesspiegels wird diese Abteilung jetzt mit der Abteilung Tom Strycks fusioniert, der bisher nur für Qualitätsmanagement, Leistungsvergleiche und Schulinspektionen zuständig war. Unter diesem großen Dach soll der Bereich Inklusion mehr Raum einnehmen als bisher. Hierunter werden künftig auch Themen wie Sprachbildung und kulturelle Bildung gebündelt. Insgesamt soll dies zu Synergieeffekten führen und die Relevanz inklusiver Ansätze verdeutlichen. Gebündelt wird auch die Lehrerbildung, die bislang auf mehrere Abteilungen verstreut ist: Aus-, Fort- und Weiterbildung sollen dann in einer Hand bei Referatsleiter Andreas Stephan liegen.
Gymnasien vermissen eine gewichtige Stimme im Haus
Widerspruch dürfte es dafür geben, dass alle Schularten in einem einzigen Referat zusammengefasst werden sollen. Davor hatten die Vertreter der Gymnasien gewarnt: Sie sehen die Gefahr, dass die Gymnasien nicht adäquat vertreten werden, zumal in der gesamten Führungsebene der Verwaltung niemand mehr übrig ist, der sich für diese Schulform in der Vergangenheit besonders eingesetzt hätte.
Feier in der Staatlichen Ballettschule
Das gilt auch für Ludger Pieper, der jetzt in Pension geht. Er war 20 Jahre lang Berufsschullehrer und -leiter, bevor er im Jahr 2000 der dritte und letzte Leiter des Landesschulamtes wurde und dann die Abteilung für Grundsatzangelegenheiten übernahm. Pieper war aufgrund seines autoritären Auftretens extrem umstritten, genoss allerdings auch Anerkennung wegen seiner großen Kompetenz. Besonders gefördert hat der Freund der schönen Künste die Staatliche Schule für Ballett und Artistik, wo er an diesem Dienstag seinen Abschied feiert. Bis April 2015 leitet er noch den Schulausschuss der Kultusministerkonferenz.