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Brachen und Buden am Checkpoint.
© Doris Spiekermann-Klaas

Touristen-Magnet: Schluss mit dem Budenzauber am Checkpoint Charlie

Cocktails aus Plastikbechern, Currywurst und Kebap - auf den Brachen am Checkpoint Charlie herrscht das ganze Jahr Rummel. Nun kommen die Investoren.

Bis Ende des Jahres sollen die Fressbuden auf den Brachen am Checkpoint Charlie verschwinden – damit dem Bau von Geschäftshäusern an der Friedrichstraße durch einen neuen Investor nichts mehr im Wege steht. Die irischen Grundeigentümer, die Mitte der 2000er Jahre Anteile an den Brachen erworben aber ihre Baupläne nie realisiert hatten, wollen die Flächen nun verkaufen. Und die große Nachfrage nach Häusern in Berlin wird Marktexperten zufolge dazu führen, dass der Käufer die Baulücken unverzüglich füllt.

Bezirk will "unangemessenes Provisorium" loswerden

Baustadtrat Carsten Spallek begrüßte, dass endlich etwas passiert auf den Bauflächen, die seit 20 Jahren brach liegen und will einem Investor keine Hürden in den Weg stellen. Im Gegenteil, Spallek ärgert das „unangemessene Provisorium“ an dem geschichtsträchtigen Ort, wo sich auf dem Höhepunkt des kalten Krieges russische und amerikanische Panzer östlich und westlich des Kontrollpunktes schussbereit gegenüber standen. Der Baustadtrat hofft, dass die in den Baulücken zurzeit aufgestellten Cocktailbuden und Wurststände möglichst rasch „einer dauerhaften Nutzung durch richtige Gebäude“ weichen.

Keine Hürden für Baupläne

Für die Grundstücke besteht Spallek zufolge Baurecht nach „Paragraf 34“. Soll heißen: Ein Investor, der die Lücken mit Wohn- und Geschäftshäusern auffüllt, die sich in Höhe und Proportionen an den umgebenden Bauten orientiert, kann zügig mit einer Genehmigung rechnen.

9000 Quadratmeter wollten Verkäufer bauen

Dass rund sieben Jahre nach dem Einstieg der Iren und ihrer Ankündigung, am Checkpoint zwei Neubauten mit einer Fläche von rund 9000 Quadratmeter zu errichten, nun neue Hoffnung aufkommt, hängt mit dem bevorstehenden Rückzug der verhinderten Entwickler zusammen. Diese hatten der Irish Times gegenüber erklärt, sich auf ihre Geschäfte in Großbritannien zu konzentrieren und dass wegen des Booms am Berliner Grundstücksmarktes die Zeit reif sei für den Verkauf der Grundstücke.

Ganz ohne Druck der mächtigen „Nama“-Bank dürfte dies nicht geschehen: Das Geld, mit dem die Entwickler das Bauland erwarben, steht heute als Schulden in den Büchern der irischen „Bad Bank“ für Not leidende Kredite. Die hofft durch den Verkauf die Altschulden wieder hereinholen zu können.

Senat hält an Museumsplänen fest

Der Senatsverwaltung für Kultur ist die Verkaufsabsicht bekannt. An Plänen für ein „Museum des Kalten Krieges“, für das Räume in den dort geplanten Neubauten gemietet werden sollen, hält man fest: Das Museum „ist nach wie vor politischer Wille“. In „förmliche Verhandlungen“ können man „aber erst mit dem letztlichen Erwerber des Grundstückes“ eintreten, so Sprecher Günter Kolodziej. Im Mauermuseum, zurzeit noch Anlaufpunkt vieler Berlin-Besucher, ist man nicht überrascht über die Verkaufsabsichten: „Das hört man immer mal wieder“. sagte Chefin Alexandra Hildebrandt. Bei den Plänen für ein Museum des Kalten Krieges steht sie außen vor: „Die Person von Frau Hildebrandt und ihr Museum spielen in diesem Gesprächsprozess keine Rolle“, hieß es bei der Kulturverwaltung.

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