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Polizei im Einsatz (Symbolbild).
© Kitty Kleist-Heinrich

A12 in Brandenburg: Schleuser-Lkw hatte 51 Flüchtlinge im Laderaum

Sie hatten Hunger und Durst und waren hochgradig gefährdet: 51 Menschen, darunter viele kleine Kinder, fand die Polizei in einem türkischen Lastkraftwagen.

Die Bundespolizisten waren erschüttert, als sie in der Nacht zu Sonnabend an der Anschlussstelle Müllrose der A 12 einen in Richtung Berlin fahrenden Lkw kontrollierten: 51 Menschen, darunter 14 Frauen und 17 Kinder, einige unter sechs Jahre alt, saßen und standen auf der Ladefläche.

Nach eigenen Angaben kamen die Geflüchteten aus dem Irak

Nach ihren eigenen Angaben handele es sich um Familien aus dem Irak, sagte ein Bundespolizei-Sprecher dem Tagesspiegel. Sie seien in der Dienststelle in Frankfurt (Oder) medizinisch betreut worden. Bis auf eine Person, die unter Dehydrierung litt, wies niemand Verletzungen auf. Da die Geflüchteten angaben, Hunger und Durst zu haben, wurden sie von Polizei, Technischem Hilfswerk und Feuerwehr versorgt.

Fahrer wurde vorläufig festgenommen

Der 46-jährige türkische Fahrer des Lkw wurde wegen Verdachts der Einschleusung vorläufig festgenommen und vernommen. Danach sollte er einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Flüchtlinge wurden in Gewahrsam genommen und sollen nach den Befragungen – den Erwachsenen wird unerlaubte Einreise zur Last gelegt – in die Zentrale Aufnahmestelle des Landes in Eisenhüttenstadt gebracht werden. Mindestens einer von ihnen sei bereits Anfang September in Rumänien als Flüchtling registriert worden, hieß es. Ob der Lkw von dort kam und wohin er wollte, war hingegen noch unklar.

Fall zeigt Skrupellosigkeit der Schleuser

Der Fall zeige erneut die Skrupellosigkeit der Schleuser, sagte der Bundespolizei-Sprecher. Zwar hätten die Flüchtlinge nicht ersticken können, wie die 71 Menschen, die im August 2015 tot in einem Kühllaster bei Wien entdeckt wurden. Sie seien aber auf der ungesicherten Ladefläche, auf der sich noch Paletten befanden, hochgradig gefährdet gewesen.

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