Eisbärbaby im Tierpark Berlin: Schau mir in die Augen, Kleiner
Alle Augen ruhen auf dem Eisbärbaby - das hat jetzt offenbar zum ersten Mal die eigenen geöffnet. Generell entwickelt es sich gut.
Alle Eisbärenfreunde in Berlin und auch die Tierpfleger sind bester Hoffnung: Der kleine Eisbär im Tierpark Berlin, der in der Nacht zum 7. Dezember geboren wurde, hat jetzt offenbar zum ersten Mal seine Augen geöffnet. "Sind das zwei kleine schwarze Knopfaugen, die aus dem weißen Eisbärfell hervorgucken?", so beschreibt Philine Hachmeister von der Presseabteilung die Überlegungen derjenigen im Tierpark, die dem Nachwuchs derzeit am nächsten sein dürfen. Sein Köpfchen könne das kleine Bündel inzwischen schon allein halten und es scheint, als habe der Eisbärnachwuchs am 28. Dezember zum ersten Mal seine Augen geöffnet. Im Alter von etwa drei Wochen öffneten sich auch die Gehörgänge und der kleine Eisbär nehme seine Umwelt immer weiter wahr. „Inzwischen wird das Jungtier etwa ein Kilogramm wiegen“, schätzt Eisbärkurator Dr. Florian Sicks. Wenn sich die Mutter-Kind-Bindung weiterhin so gut wie bisher entwickelt, werden sich die Tierpfleger im Januar zum ersten Mal dem Stall nähern. So klein das Bärchen, so ordentlich schon sein Organ: Es schreit laut und deutlich, wie es auch das aktuelle Tierpark-Video dokumentiert.
Vater Wolodja draußen auf den Felsen
Derzeit brauchen Eisbären-Mutter und Jungtier aber im Stall absolute Ruhe und sind aktuell für die Tierparkgäste nicht zu sehen. Wie auch in der Natur verlassen die Mütter mit ihren Jungtieren erst im Frühjahr die Wurfhöhle. Dafür ist Eisbären-Vater Wolodja für die Tierpark-Gäste zu sehen. Das Muttertier Tonja wurde am 14.11.2009 im Zoo Moskau geboren und brachte am 7. Dezember dieses Jahres ihr zweites, noch namenloses Jungtier zu Welt. Der kleine Fritz, ihr erster Nachwuchs, verstarb viel zu früh. Nun hoffen alle auf den zweiten Tierpark-Nachwuchs von Vatertier Wolodja, der am 27.11.2011 geboren wurde und aus der anderen Zuchtgruppe des Zoo Moskau stammt.
Tonja sollte eigentlich Knuts Partnerin sein
Tonja hatte der frühere Direktor von Zoo und Tierpark, Bernhard Blaszkiewitz, noch nach Berlin geholt, damit die Jungbärin eigentlich dem Zoostar Knut eine Partnerin sein sollte. Knut verstarb aber, bevor er mit der Bärin zusammengebracht werden konnte.
Tierrechtler kritisieren die Eisbärenhaltung in Zoos und Tierparks. Dort heißt es, es sei aber unabdingbar, dass den Menschen auch in anderen Breitengraden die Tiere nahegebracht werden. Wegen des Klimawandels und der zunehmenden Erwärmung auch in der Arktis ist die Zahl der Eisbären in der Wildnis schon extrem zurückgegangen. Sie können nicht mehr von Eisschollen aus Robben jagen - und verhungern. Oder die Raubtiere werden von Menschen getötet, wenn sie sich in ihrer Not in Siedlungen Futter suchen wollen.
Annette Kögel