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Augen zu und durch. Moskaus Benedikt Höwedes (l.) muss sich bei seiner Rückkehr auf Schalke Benjamin Goller erwehren.
© Guido Kirchner/dpa

Champions League: Schalke 04 schockt Höwedes spät

Alessandro Schöpf schießt S04 in der Nachspielzeit zu einem 1:0-Sieg gegen Lok Moskau. Ex-Kapitän Benedikt Höwedes wird gefeiert und vergießt ein paar Tränen.

Beifall für Rückkehrer Benedikt Höwedes, später Jubel für den FC Schalke 04: Alessandro Schöpf den Königsblauen mit seinem Last-Minute-Tor ein 1:0 (0:0) im bedeutungslosen Gruppenspiel der Champions League am Dienstag gegen Lokomotive Moskau und Weltmeister Höwedes beschert. Eine über weite Strecken trostlose Vorstellung diente aber kaum als Wiedergutmachung für die Derby-Pleite gegen Borussia Dortmund. Die Schalker absolvierten das Pflichtprogramm angesichts der bereits feststehenden Achtelfinal-Qualifikation mit einer besseren B-Elf.

Das Schalker Tor fiel unmittelbar vor dem Schlusspfiff, als Schöpf aus kurzer Entfernung traf. Als Gruppenzweiter wird Schalke am Montag bei der Auslosung in Nyon geführt. Als Gegner kommt einer der acht Gruppenersten in Frage. Für Moskau ist dagegen als Gruppenvierter die Europacup-Saison beendet.

Weniger der glanzlose Auftritt vor 48 833 Zuschauern, als vielmehr die Verletzung von Hamza Mendyl dürfte Trainer Domenico Tedesco geärgert haben. Der marokkanische Neuzugang musste bereits nach gut einer Viertelstunde vom Feld, nachdem er vom Russen Dimitri Barinow übel von den Beinen geholt worden war. Damit haben sich die Personalprobleme der Schalker weiter verstärkt. In Guido Burgstaller, Mark Uth, Breel Embolo, Franco Di Santo und Steven Skrzybski waren bereits fünf Stürmer ausgefallen.

Domenico Tedesco setzt auf XXL-Rotation

So setzte Tedesco auch mit Blick auf das wichtige Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Augsburg auf eine XXL-Rotation. Der Coach wechselte sein Team im Vergleich zum BVB-Spiel auf acht Positionen. Nur Torhüter Ralf Fährmann, Matija Nastasic und Alessandro Schöpf blieben in der Startelf. Dafür kam unter anderem der 19-jährige Benjamin Goller zu seinem Profidebüt. Der Youngster machte es bei seinem 59-minütigen Auftritt ordentlich. In der zweiten Halbzeit durfte auch Ahmed Kutucu erste Champions-League-Erfahrung machen.

Bevor es los ging, wurden aber erst einmal Ehrungen vorgenommen. Die langjährigen Schalker Höwedes und Jefferson Farfan wurden jeweils mit einer Bildcollage und einem Blumenstrauß für ihre Verdienste geehrt. Insbesondere Höwedes, der nach dem Spiel ein paar Tränen vergoss, bekam großen Applaus von der Nordkurve, wo die treuen S04-Fans stehen. „Du bist einer von uns. Wir freuen uns, dass du heute hier bist. Du bleibst ein Schalker Junge“, sagte Aufsichtsrat-Boss Clemens Tönnies.

Das Spiel sorgte indes weniger für Begeisterungsstürme. Viel zu behäbig agierten die Gastgeber im Spielaufbau, nicht eine echte Torchance gab es in den ersten 45 Minuten. Zwei harmlose Schüsse von Jewgeni Konopljanka (40.) und Schöpf (42.) waren noch die besten Offensivaktionen.

Kaum besser waren die Russen, für die es immerhin noch um den dritten Platz in der Gruppe D ging. Immerhin besaß Igor Denisow eine Großchance, als er kurz vor der Pause den Ball freistehend über das Tor setzte (45.+3).

Im zweiten Durchgang waren die Schalker um mehr Vorwärtsdrang bemüht. Vor allem Konopljanka wusste sich in Szene zu setzen. Eine scharfe Hereingabe des Ukrainers verpasste Cedric Teuchert nur knapp (52.), dann prüfte er Lok-Schlussmann Guilherme (61.). Die größte Chance bis dahin vergab aber Suat Serdar, der nach Querpass von Naldo aus einem Meter Entfernung den Ball nicht richtig traf (75.). Auf der Gegenseite parierte Fährmann einen Schuss von Alexej Mirantschuk (53.). (dpa)

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