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Lichte Momente. Zumindest von außen sieht das Gebäude ja nicht schlecht aus.
© Jürgen Ritter/Imago

Probleme beim Neubau in Friedrichshain: S-Bahnhof Warschauer Straße hat große Verspätung

Der Neubau des S-Bahnhofs Warschauer Straße ist immer noch nicht fertig – aber ein Ende ist in Sicht. Auch die Mieter stehen fest.

Die Bahn hat Verspätung – fast zwei Jahre schon, und es werden noch mehr, bis der Neubau des S-Bahnhofs Warschauer Straße fertig wird. Seit vielen Monaten sieht das Empfangsgebäude so aus, als müssten nur noch die Bauzäune weggeräumt und und einmal kräftig durchgefeudelt werden.

Vor allem Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen oder Rollatoren warten außerdem sehnlichst darauf, dass die Aufzüge endlich in Betrieb genommen werden. Doch das dauert noch.

„Im Moment erledigen wir Restarbeiten am Bahnhofsgebäude und den Bahnsteigen“, teilt die Bahn auf Anfrage mit. Voraussichtlich Ende September solle alles fertig sein und an die Mieter übergeben werden.

Für die Aufzüge gelte derselbe Zeitplan: Sie seien „grundsätzlich fertig, können aber voraussichtlich erst Ende September genutzt werden“.

Ein Bahnsprecher erklärt die Verzögerung mit der fehlenden Abnahme der dazugehörigen neuen Brandmeldeanlage. Ohne die dürften die Aufzüge nicht fahren.

„Technische Schwierigkeiten, Lieferprobleme, Prüf- und Abnahmekapazitäten“

Konkret erklärt die Bahn, dass die Aufzüge gemäß Brandschutzkonzept so zu schalten seien, dass sie bei Auslösung der Brandmeldeanlage zu einer festgelegten Ebene durchfahren und die Türen automatisch öffnen. So müssen sie dann bleiben, bis die Feuerwehr sie freigibt.

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Dass es so lange dauert, erklärt die Bahn mit „technischen Schwierigkeiten, Lieferproblemen sowie fehlenden Prüf- und Abnahmekapazitäten, unter anderem verursacht durch die Corona-Pandemie“. Man wisse um das Ärgernis für die Fahrgäste und arbeite „mit Hochdruck an einer Lösung“. Dass von diesem Hochdruck für Passanten meist wenig zu sehen ist, liege daran, dass der Großteil der Arbeiten „im nichtöffentlichen Bereich“ stattfinde.

Der Bahnhof Warschauer Straße: Seit 16 Jahren eine Baustelle

Die Geschichte des Bahnhofsneubaus begann 2004 mit der kurzfristigen Teilsperrung des baufälligen Eingangsgebäudes aus den 1980ern, das später abgerissen wurde. Danach wurden Bahnsteige neu gebaut und die Gleise neu verlegt. Dadurch wurde die Linienführung – ein Bahnsteig für jede Fahrtrichtung klarer, aber jahrelang ergaben sich weite Umwege für Pendler und Umsteiger zur U1.

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Das neue Eingangsgebäude sollte zunächst im Herbst 2018 fertig werden, dann Ende 2019 – und nun also im Herbst 2020. Deutlich verbessert hat sich immerhin die Verbindung zwischen U- und S-Bahnhof, seit im Dezember 2019 die neue Fußgängerbrücke freigegeben wurde. Die aktuellen Bauarbeiten auf der U 1 dauern laut BVG bis 10. August. Auch bei der S-Bahn wird gebaut - allerdings weiter in Richtung Stadtzentrum.

Als künftige Mieter im S-Bahnhof nennt die Bahn auf Anfrage Curry 36, Döner Öcebe, Starbucks, Rewe to go, Backwerk und eine Filiale von Mishba, wo etwa Burritos und Salate verkauft werden.

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