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Auf Bahnhöfen sollen jetzt Raucherinseln entstehen.
© Doris Spiekermann-Klaas

Verkehr in Berlin: S-Bahn: Keine Ost-West-Sperrung und Raucher sollen zahlen

Wahrscheinlich wird es im nächsten Jahr keine Ost-West-Sperrung bei der S-Bahn geben. Nach derzeitigen Stand wolle man mit nächtlichen Betriebspausen arbeiten.

S-Bahn-Fahrgäste bleiben wahrscheinlich von einer gravierenden Streckensperrung verschont. Auf der westlichen Stadtbahn will die Bahn im nächsten Jahr zwischen Friedrichstraße und Zoo ein neues Zugsicherungssystem, ZBS genannt, einbauen. Vorgesehen war, den Abschnitt von Mai bis Oktober zu sperren. Nach derzeitigem Stand könne man aber auch mit nächtlichen Betriebspausen arbeiten, die allerdings um 21 Uhr beginnen und in über 60 Nächten erforderlich seien, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner jetzt beim Verkehrspolitischen Informationsverein (VIV). Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Buchner sagte zudem: Weil vor allem auf Stationen im Freien das Rauchverbot nicht immer eingehalten werde, soll es auf dem Bahnhof Pankow eine „Raucherinsel“ geben. Davon erhofft er sich, dass Raucher in den anderen Bereichen aufs Qualmen verzichten und Fahrgäste dort nicht belästigen. Solche "Raucherinseln" gibt es bisher nur im Fern- und Regionalverkehr.

Raucher sollen in Zukunft zahlen

Wer in einer Tunnelstation rauchend erwischt werde, soll auch bei der S-Bahn in Zukunft zahlen, kündigte Buchner weiter an. Man habe die Rechtsvorschriften inzwischen geändert. Bisher sind die Hinweise aufs Rauchverbot oft so angebracht, dass sie kaum zu sehen sind. Im Anhalter Bahnhof muss man sie richtig suchen.Wie viel die S-Bahn bei Verstößen gegen das Rauchverbot verlangen will, sagte Buchner noch nicht. Die BVG nimmt ertappten Rauchern 15 Euro ab.

Freuen können sich auch Anwohner von S-Bahn-Strecken. Durch einen Umbau am Antrieb sollen die Züge der Baureihe 480, von denen die S-Bahn immerhin 80 Doppelwagen hat, leiser werden. Und die S-Bahn soll auch wieder schneller werden. Statt 100 km/h dürfen die 500 Doppelwagen der Baureihe 481 derzeit nur auf 80 km/h beschleunigen. Noch fehle der Nachweis, dass die Achsen bruchfest sind, sagte Buchner. Das Bremssystem, das ebenfalls nicht den Anforderungen entsprach, sei inzwischen erneuert worden. Überall, wo es das neue Sicherungssystem gebe, könnten die Züge dann nach dem Achsen-Nachweis wieder Tempo 100 machen. Aber frühestens in einem Jahr, so Buchner.

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