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Neue Pläne: Die Verwaltung in der Fröbelstraße soll bleiben und sogar erweitert werden.
© Kai-Uwe Heinrich

Erweiterung geplant: Rathaus Prenzlauer Berg: Ausbau statt Auszug

Es zieht, es tropft von der Decke, der Bauzustand ist mies. Trotzdem bleibt das Bezirksamt in der Fröbelstraße in Prenzlauer Berg wohl vollständig an seinem bisherigen Standort – und soll sogar erweitert werden.

Der geplante Teilumzug der Verwaltung wäre damit vom Tisch. Um die Kassen des Bezirks Pankow von der nötigen Sanierung zu entlasten, wurde ein neues Modell gefunden: Die Häuser sollen dem Immobiliensondervermögen des Landes übertragen werden. Das Land saniert die Häuser und vermietet sie an den Bezirk, sagte ein Sprecher der Senatsfinanzverwaltung. Darauf habe man sich mit dem Bezirk „nach sorgfältiger wirtschaftlicher Prüfung“ verständigt. Noch müssten aber die Gremien zustimmen.

Die Häuser in der Fröbelstraße könnten neben Bürgeramt, Ordnungsamt und anderen Verwaltungen noch mehr Abteilungen beherbergen. Offenbar sieht der Bezirk dort noch Platz für Mitarbeiter. „Der Bezirk kann mehrere nicht mehr benötigte Verwaltungsstandorte aufgeben“, sagte der Sprecher der Finanzverwaltung. So könnten beispielsweise der Standort Weißensee in der Berliner Allee, das Hochbauamt und das Gesundheitsamt umziehen.

Die für Immobilien zuständige Bezirksstadträtin Christine Keil (Linke) bestätigte den Verbleib der gesamten Verwaltung in der Fröbelstraße – unter Vorbehalt. „Derzeit geht es um ein Gesamtkonzept für alle bezirkseigenen Verwaltungsstandorte“, sagte sie. Noch liefen die Gespräche mit der Senatsverwaltung und mit den Bezirksverordneten.

Ursprünglich wollte der verschuldete Bezirk den Standort Fröbelstraße bis auf Bürgeramt, Parkraumüberwachung und sozialpädagogischen Dienst aufgeben, um Geld zu sparen. Der Gebäudekomplex ist laut Ronald Rüdiger (SPD) vom Ausschuss für Immobilien der „größte Kostenpunkt“ und am ineffektivsten. Die Gebäude sind nicht nur marode, sondern auch schlecht geschnitten, und sie verursachen hohe Energiekosten. Auf elf Millionen Euro hatte Torsten Kühne (CDU), Stadtrat für Bürgerservice, die Sanierungskosten beziffert. In den bezirkseigenen Gebäuden wäre, so der damalige Plan, eine Mischlösung aus Wohnen und Firmen entstanden. Bei der nun vorgeschlagenen Lösung müsste Pankow die Immobilien abgeben. Dafür würde das Land die dringend notwendige Sanierung übernehmen.

Von einer Einigung könne noch keine Rede sein, sagt Cornelius Bechtler (Grüne), der im Ausschuss für Immobilien und Finanzen sitzt. Bechtler bevorzugt den Teilumzug der Verwaltungen aus der Fröbelstraße und vom Standort Weißensee in ein Gebäude in der Prenzlauer Promenade 28. Für die Räume gab es offenbar bereits einen unterschriebenen Mietvertrag samt Belegungsplan. Auch wurde die Abwicklung der Fröbelstraße im aktuellen Haushalt eingeplant. Dann aber untersagte die Finanzverwaltung den für 1. Juli geplanten Umzug. Das von Verwaltung und Bezirksamt nun anvisierte Modell sei wirtschaftlicher, hieß es. Das Bürgeramt Fröbelstraße wäre von dem Umzug nicht betroffen gewesen, das Bürgeramt Weißensee wäre in die Nähe des Antonplatzes gezogen.

Am Donnerstagabend befasste sich der Ausschuss für Immobilien und Finanzen mit dem Thema. Die nichtöffentliche Beratung sei wegen des großen Diskussionsbedarfs mehrerer Fraktionen unterbrochen und auf den 14. Februar vertagt worden, sagte Bechtler anschließend. An seiner Skepsis habe sich nichts geändert. Das teure Gebäude an der Fröbelstraße eigne sich eher für andere Nutzungsarten. Mit dem Senat zu verhandeln, sei sinnvoll – solange die Gespräche ergebnisoffen seien.

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