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Amtsgebäude für Asylbewerber: Das Rathaus Friedenau am Breslauer Platz wird zur Notunterkunft.
© Thilo Rückeis

Flüchtlinge in Berlin-Schöneberg: Rathaus Friedenau wird Notunterkunft

Voraussichtlich im Februar wird das alte Rathaus Friedenau am Breslauer Platz zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge. Am Freitag um 19 Uhr lädt das Bezirksamt zur Bürgerversammlung ein.

Die geplante Nutzung als Notunterkunft bestätigte die Tempelhof-Schöneberger Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung, Sibyll Klotz (Grüne), am Donnerstag auf Nachfrage. Der Informations- und Diskussionsabend für Friedenauer Anwohner beginnt am Freitag um 19 Uhr in der Kirche Zum Guten Hirten am Friedrich-Wilhelm-Platz.

Neben Sibyll Klotz wollen Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) sowie Vertreter des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso), des Berliner Immobilienmanagements (BIM) und der Polizei teilnehmen.

Der Bezirk wollte ohnehin ausziehen

Bereits Anfang 2012 hatte das Bezirksamt angekündigt, das Rathaus Friedenau aus Kostengründen zu räumen. Inzwischen gibt es darin nur noch das Jugendamt und die Stadtteilbibliothek Friedenau (Gerhart-Hauptmann-Bibliothek). Seit dem vorigen Jahr ist der Bezirk nicht mehr Eigentümer des 98 Jahre alten Baudenkmals, sondern zahlt Miete ans landeseigene BIM. Außerdem spielt das private „Theater Morgenstern“ in einem Saal für Kinder und Jugendliche.

Als neue Nutzer sollten eigentlich Steuerfahnder des Finanzamts für Fahndung und Strafsachen einziehen – doch wann dies geschehen kann, scheint nun offen.

Gedankenspiele gab es seit Monaten

Für die Notunterkunft sind zunächst Umbauten nötig. Wie viele Flüchtlinge untergebracht werden sollen, ist bisher unklar. Das Jugendamt soll bis Weihnachten ausziehen; ob die Bibliothek eventuell bleiben kann, will der Bezirk prüfen. Was aus dem Theater wird, hängt vom Vermieter BIM ab. Die Pläne kommen nicht ganz überraschend, schon im Sommer hatte beispielsweise Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) eine Flüchtlingsunterkunft im Rathaus angeregt.

Im Rathaus Wilmersdorf wohnen nun schon 1000 Flüchtlinge

Eine ähnliche Entwicklung gab es zuvor in der City West: Das Rathaus Wilmersdorf wird seit August als Notunterkunft genutzt. Ursprünglich war es für 500 Asylbewerber gedacht, soeben wurde die Kapazität auf 1000 Plätze erhöht. Ende 2014 hatte Charlottenburg-Wilmersdorf das Gebäude am Fehrbelliner Platz geräumt, um Geld zu sparen.

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