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Auf der Chaussestraße war dann Schluss mit der "Jubiläums"-Querdenker-Demo.
© Julius Geiler
Update

„Jubiläumsversammlung“ gegen Corona-Maßnahmen: Querdenker-Demo führt direkt an Berliner Impfzentrum vorbei

Verschwörungsideologen und Neonazis: Hunderte Teilnehmer protestierten am Sonntag wieder gegen die Corona-Maßnahmen. Kurzzeitig schloss ein Impfzentrum.

Eine Demonstration von Gegnern der Corona-Politik ist am Sonntag um kurz nach 15 Uhr von der Anmelderin vorzeitig für beendet erklärt worden. Die Polizei sprach von wiederholten Auflagenverstößen. Es sollte die "Jubiläumsversammlung" der Querdenker-Szene werden - heute vor einem Jahr fand die erste "Hygienedemonstration" statt. In der Chausseestraße war dann Schluss, Dutzende Personalien nahm die Polizei auf.

Auf die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass eine solche Demonstration an einem Impfzentrum vorbeiführen durfte, hatte die Sprecherin noch keine Antwort. Man sei noch dabei das zu klären und habe noch keine Stellungnahme der Einsatzkräfte dazu bekommen.

[Lesen Sie auch: Wie es ist, ein Jahr lang über die Corona-Demos zu berichten (T+)]

Vorübergehend schloss das Impfzentrum im Wedding, als die Demonstration direkt dort, am Erika-Heß-Stadion, vorbeizog. Die Polizei trennte die Demo-Teilnehmer von den etwa 60 Menschen, die vor dem Zentrum für ihre Impfung anstanden. Um die Sicherheit des Impfzentrums zu gewährleisten, wurde der Eingang für etwa 20 Minuten gesperrt.

Nach Beendigung der Demo ging die Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz weiter, wo es eine Kundgebung gab. Es formierte sich auch Gegenprotest.

Es war wieder eine bunte Querfront-Mischung auf Berlins Straßen unterwegs - Verschwörungsideologen, Friedensaktivisten, nach Tagesspiegel-Beobachtungen aber auch Neonazis wie der wegen eines Brandanschlags auf eine als Flüchtlingsheim vorgesehene Turnhalle in Nauen verurteilte Neonazi Maik Schneider.

Auf einem Twitter-Video ist auch zu sehen, wie ein Teilnehmer die Hand zum Hitlergruß erhebt. Auch der iranische Holocaust-Leugner Reza Begi ist auf einem Foto zu sehen, als er gerade von Polizeibeamten abgeführt wird. Zuvor zeigte ihn ein Video des "Jüdischen Forums" wie er vor dem Gebäude des Bundesnachrichtendienstes in der Chaussestraße gegen die "Rothschilds" wetterte.

Von der Polizei weggetragen wurde auch "Captain Future" alias Michael B., der Anführer der verschwörungsideologischen "Freedom Parade", die in den vergangenen Monaten durch einige Anti-Corona-Aktionen aufgefallen ist.

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Die Polizei sprach am Nachmittag von mehreren Hundert Teilnehmern, "eher im oberen dreistelligen Bereich". Immer wieder sei es zu Verstößen gegen die Infektionsschutz-Auflagen gekommen - keine Maske, keine Abstände -, sodass Personalien festgestellt und Anzeigen geschrieben wurden.

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