Weil es seiner Mutter „schlecht geht“: Prozess gegen Clanchef Abou-Chaker in Berlin unterbrochen
Die für Montag geplante Fortsetzung des Prozesses gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker wurde unterbrochen. Der Mutter des Angeklagten gehe es nicht gut.
Die für Montag geplante Fortsetzung des Prozesses am Berliner Landgericht gegen den Clanchef Arafat Abou-Chaker und seine drei Brüder ist nach wenigen Minuten unterbrochen worden. Der Grund war ein Verteidigerantrag, der sich darauf bezog, dass es der Mutter der Angeklagten nicht gut gehe. Näheres zu dem Zustand der Mutter war für die Presse nicht zu erfahren. Eine Gerichtssprecherin sagte lediglich: "Der Mutter geht es sehr schlecht."
Ursprünglich sollte am Montag, am achten Verhandlungstag, die Anhörung des Zeugen Bushido, Anis Ferchichi, fortgesetzt werden.
Dem Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker werden Straftaten zum Nachteil des Rappers Bushido wie Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen. Die Brüder sind als Mittäter oder Gehilfen angeklagt.
Bushido und der 44-jährige Abou-Chaker, Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, galten als Partner im Musikgeschäft. Laut Anklage kam es zu Straftaten, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst hatte. Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von dem Musiker eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.
Bushido: Clanchef habe ihn zur Zusammenarbeit gezwungen
Der Rapper sei im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden, so die Anklage. Die Brüder des Clanchefs im Alter von 39, 42 und 49 Jahren sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Die Männer haben zu den Vorwürfen bisher geschwiegen.
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In der letzten Verhandlung hatte Bushido ausgesagt, dass Abou-Chaker in jahrelang wie „wie sein Eigentum behandelt“ haben soll. 16 Jahre lang habe er aus Scham über die aus seiner Sicht erzwungene Zusammenarbeit mit dem Clanchef geschwiegen. Sogar gegenüber seiner Familie, so der Vorwurf des Rappers.
Der Prozess wird am 30. September, wie auch ursprünglich geplant, fortgesetzt. (Tsp)
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