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Mein Haus, mein Auto. Die Barbiepuppe polarisiert.
© Kitty Kleist-Heinrich

Linke wollen Ausstellung am Alex verhindern: Proteste gegen Barbie-Haus

Proteste aus der linken Szene gegen Barbies rosarote Traumwelt auf Facebook: Die neue Gruppe "Occupy Barbie-Dreamhouse" will den Einzug der berühmten Puppe am Alex verhindern.

Eigentlich hätte das Barbie-Haus am Alex an diesem Wochenende eröffnen sollen. Daraus aber wurde nichts. „Aufgrund unvorhersehbarer Schwierigkeiten beim Transport wichtiger Bauteile“, so die Formulierung des Veranstalters EMS Entertainment, wurde die Eröffnung auf den 16. Mai verschoben. Doch auch das möchten Anhänger der linken Szene nun verhindern: Im Internet formiert sich Protest gegen die rosarote Welt der berühmten Spielzeugpuppe. „Occupy Barbie-Dreamhouse“ nennt sich die Gruppe, die bei Facebook zur Demonstration aufruft. Dahinter verbirgt sich die Linksjugend Kreuzkölln. „Barbie-Dreamhouse in Berlin? Nicht mit uns!“, steht da. „Wir haben nichts gegen Kinder, die mit Barbies spielen“, sagt eine Sprecherin der Linksjugend Kreuzkölln. „Wir kritisieren aber die starke Rollenverteilung schon im Kindesalter und fordern eine Gleichberechtigung von Mann und Frau.“ In der weiteren Begründung hakt es allerdings etwas. Die 2500 Quadratmeter an der Voltairestraße in Mitte würden dringend für Wohnraum benötigt, heißt es auf der Facebook-Seite. Dabei soll das Barbie-Haus lediglich für gut drei Monate in Mitte aufgebaut werden und am 25. August weiterziehen.

Dass in Berlin protestiert wird wie in der Vergangenheit gegen das Bauprojekt Mediaspree oder drohende Zwangsräumungen, ist nicht neu, ebenso nicht, dass die Demonstrationen von einem Großaufgebot an Polizei begleitet werden. Bekommt Barbie jetzt etwa Polizeischutz? „Wir werden das Ganze beobachten und prüfen. Der Veranstalter sollte sich mit uns in Verbindung setzen“, sagte ein Polizeisprecher. Beim Veranstalter EMS Entertainment ist man jedoch gelassen: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung: Wir akzeptieren auch eine ablehnende Haltung zu dem Produkt“, sagt Geschäftsführer Thomas Lüdicke. Kerstin Hense

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