Baumbesetzung auf Tesla-Gelände bei Berlin: Protest zwischen Baum und Borke beendet
Aktivistinnen hielten stundenlang zwei Bäume auf dem Tesla-Gelände in Grünheide besetzt. Wenig erfreut über die Aktion zeigte sich die Piratenpartei.
Sie nennen sich „Baumpirat*innen“ und bezeichnen sich als autonome Kleingruppe. Montagfrüh besetzten die Aktivistinnen zwei Bäume auf dem geplanten Tesla-Gelände in Grünheide. Das bestätigte eine Sprecherin der brandenburgischen Polizeidirektion Ost. Die Aktivistinnen hätten zwischen zwei Bäumen eine Plattform errichtet, auf der ein kleines Zelt aufgebaut sei. Am Nachmittag beendeten die Besetzerinnen die Aktion und zogen wieder ab.
Weil die Baumschützerinnen gegen das Betretungsverbot des Geländes verstoßen haben, wurde die Polizei vom Ordnungsamt um Amtshilfe gebeten. Beide hatten die Aktivistinnen aufgefordert, die Bäume zu verlassen.
Der Wald sei Lebensraum für schützenswerte Arten und solle gefällt werden, obwohl endgültige Genehmigungen ausstünden, verteidigten die Besetzer ihre Aktion. „Tesla blendet gerne mit einem grünen Image, dabei bauen sie am Ende den gleichen Mist wie die meisten anderen kapitalistischen Unternehmen“, heißt es in einem Schreiben.
Am Montagnachmittag äußerte sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu dem Fall bei Twitter. Sie fordert Rechtsklarheit zu den Arbeiten am Tesla-Standort, dass sei Voraussetzung dafür das die Zukunftsinvestitionen in die Elektromobilität in Brandenburg gelingen kann. „Dabei bin ich zuversichtlich, dass der Eingriff in den Naturhaushalt vollständig und gut ausgeglichen kann. Energiewende und Naturschutz müssen zusammen gelingen können!“, schreibt sie.
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In einer Stellungnahme der Baumpiraten heißt es die geplanten Baumfällungen seien ein "Wahnsinn", dem sie sich entgegenstellen wollen. An die Redaktion des Tagesspiegel schickten die "Baumpirat*innen" Fotos von der Plattform.
Die Brandenburger Piratenpartei zeigte sich wenig erfreut von der Aktion: „Diese ,Baumpiratinnen' haben nichts mit uns zu tun. Wir können nicht nachvollziehen, wie man die Nadelholzplantage mit einem gesunden Wald verwechseln kann. Diese Art Monokulturen in Brandenburg müssen ohnehin ersetzt werden", schimpfte die Partei auf Twitter.
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