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Berlin: Premiere mit Mounties und Wenders

Kanadische Botschaft amLeipzigerPlatzeröffnet

Auf diplomatische Veranstaltungen verirrt sich Wim Wenders eher selten. Am Freitag machte der Regisseur eine Ausnahme. Da eröffnete sein alter Freund Paul Dubois, kanadischer Botschafter in Deutschland, die neue Vertretung seines Landes am Leipziger Platz. Wenders zeigte sich beim Empfang von dem Neubau angetan und schlenderte mit einem anderen Kanadier, seinem neuen Toningenieur Walter Spencer aus Toronto, entspannt durch die Räume, in denen sich neben der kanadischen Generalgouverneurin Adrienne Clarkson und deutschen Regierungsvertretern wie Joschka Fischer, Otto Schily oder Wolfgang Clement auch Roland Koch, Rita Süssmuth, Bischof Wolfgang Huber sowie Hunderte Diplomaten, Unternehmer, Künstler und sonstige KanadaFreunde tummelten.

Wenders freute sich übrigens nicht nur über die Eröffnung des Hauses als Bereicherung für die Stadtmitte, sondern ganz privat auch über ein Wiedersehen mit seiner alten Freundin Mechthild, wie er erzählte. Sie ging mit ihm zusammen in Oberhausen zur Schule, lernte dort einen Besucher aus Kanada kennen. Der ist heute Botschafter, und sie heißt Dubois-Utters mit Nachnamen.

Lob erhielt der Neubau auch von Vertretern des Landes Berlin, die das Haus nach den Reden von Clarkson, Fischer und Dubois besichtigten. „Ein Geschenk für den Leipziger Platz“, schwärmte Senatsbaudirektor Hans Stimmann. Und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit lobte die Botschaft als „wunderschön“, als er am Mittag den öffentlich zugänglichen Teil des Hauses, die Passage vom Leipziger Platz zur Ebertstraße, eröffnete. Die Botschaft vervollkommne diesen Platz, „an dem vor wenigen Jahren nur eine Wüste war“, erinnerte Wowereit an die Jahrzehnte, als dort der Todesstreifen der Mauer verlief. „Ich bin besonders froh, dass die Botschaft ein offenes Haus ist und sich so von den Botschaften anderer Länder abhebt“, sagte der Regierungschef mit Blick auf den offenen Innenhof, in dem eine bronzene Kanu-Skulptur und ein stilisierter herbstlicher Blätterwald an der Wand an die kanadische Wildnis erinnerten. Auch vier „Mounties“ der kanadischen Polizei trugen zur Landesfolklore bei.

Gestern war der Durchgang noch den geladenen Gästen der Eröffnungsfeier vorbehalten, aber schon bald soll die Passage allen Besuchern offen stehen. lvt

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