Mitte: Postenweg: Noch immer keine Einigung
Nach jahrelangem Streit um die Wiederherstellung des Postenwegs sind Anwohner und Land Kompromisse eingegangen. Doch eine Einigung fehlt weiterhin.
Die Wiederherstellung des Postenwegs in Mitte bleibt weiterhin strittig. Am Sonnabend hatte Mediator Thomas Knorr-Siedow im Besucherzentrum der Gedenkstätte Bernauer Straße vorgeschlagen, dass die Anwohner ihre Grundstücke für 20 Jahre behalten dürfen, um dann erneut darüber zu verhandeln. Der Weg soll an den entsprechenden Stellen unterbrochen werden, die sogenannte Sackgassenlösung.
Wie berichtet haben drei Eigentümer entlang der Schönholzer Straße Gärten auf dem Weg und wollen die nicht hergeben. Zwar habe Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Sonnabend angedeutet, den 20 Jahren zuzustimmen und dies in den kommenden Wochen vertraglich festhalten zu wollen, sagte Knorr-Siedow. Allerdings wolle der Senat zugleich die Zusage, nach dieser Zeit die Grundstücke zu bekommen. Die Anwohner allerdings wollen dann neu verhandeln – hier sind beide Parteien also noch uneins.
Die Anwohner wollen die Grundstücke 30 Jahre behalten, der Senat will sie aber nach zehn oder 15 Jahren bekommen. „Wir freuen uns, dass der Senat auf Verkauf und Enteignung verzichtet. Wir werden uns in der Mitte treffen“, kündigte ein Anwohner an. Während dieser Zeit wollen Anwohner nicht gegen den Bebauungsplan klagen, der Senat die Anwohner nicht enteignen. Der Senat steht unter Druck, den Bebauungsplan umzusetzen, die Stiftung Berliner Mauer will die zur Verfügung gestellten Gelder verbauen. Für deren Direktor Axel Klausmeier sind 20 Jahre „viel zu lang“.
Unstrittig im Kompromiss sind die geplanten Neubauten entlang der Bernauer Straße. Sie sollen mit wenigen Ausnahmen einen Stock niedriger werden als geplant, in jeden Wohnblock soll eine 15 bis 20 Meter breite Grünfläche als Lücke kommen.