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Auf der B96a Richtung Schönefeld ist der erste Pop-up-Radweg im Südosten entstanden.
© Thomas Loy

Testfahrt in Treptow-Köpenick: Pop-up-Radweg an der B96a – die Angst fährt mit

Eine Testfahrt auf dem neuen Radstreifen an der B96a: Im Berliner Berufsverkehr ist das kein Vergnügen.

Endlich hat Treptow-Köpenick seinen ersten „sogenannten Pop-up-Radweg“ (man fremdelt hier noch etwas mit dem Sprachimport). Der gelbe Radstreifen stadtauswärts auf der B96a (Adlergestell) zwischen Schöneweide und Adlershof ist richtig lang, 2,5 Kilometer. Verkehrsstadtrat Rainer Hölmer (SPD) freut sich über die „signifikant“ erhöhte Verkehrssicherheit. 

Bei einer ersten Testfahrt mitten im Berufsverkehr wurde mir allerdings ziemlich mulmig zumute. Die Plastikbaken als Abstandhalter zwischen mir und den bis auf 70 Kilometer pro Stunde beschleunigenden 30-Tonnern auf dem Weg zur Autobahn wirken nicht sehr vertrauensbildend. 

Da fällt der sehnsüchtige Blick nach rechts auf den alten Geh- und Radweg, zwar längst zur Holperstrecke verkommen, aber schön separat hinter einem baumbestandenen Grünstreifen angelegt. Die Bäume lassen sich nicht so leicht wegpusten wie die Baken.

Und dann noch der ungefilterte Lärm und die Abgasfahnen. 

Fazit: An einer höchstfrequentierten Autobahnersatzstraße eine Fahrbahn den Radfahrern zu überlassen, ist zwar gut gemeint, aber wenig Erfolg versprechend.

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Kurz vor Adlershof verschwindet der Pop-up-Weg dann plötzlich, die Radfahrer werden wieder auf den Gehweg geschickt, damit der Autostau nicht ausufert. Ist halt poppig – und hoffentlich alles nicht ganz ernst gemeint.

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