Defekte Lüftung in Schießständen: Polizisten atmeten offenbar Gift ein
Weil die Lüftungen in den Schießständen nicht ordentlich funktionierten, atmeten die Polizisten Antimon ein. Nun wurden offenbar bei den Beamten bedenklich erhöhte Werte im Blut festgestellt.
Neuer Ärger um die Schießausbildung bei der Berliner Polizei: Bei Ausbildern und Beamten des Spezial-Einsatzkommandos sind im Blut hohe Konzentrationen von Antimon festgestellt worden. Das Halbmetall gilt als hochtoxisch und krebserregend. Wie das RBB-Magazin „Klartext“ in seiner aktuellen Ausgabe am Mittwoch berichtete, ließen sich 45 Beamte testen, bei 43 seien bedenklich erhöhte Werte gefunden worden, einige sogar bis zum Vierfachen des zulässigen Grenzwertes. Christian Witt, Pneumologe an der Charité, sehe zweifelsfrei sehe einen Zusammenhang zwischen den hohen Werten und dem Schießpulver.
Seiner Meinung nach wäre es fahrlässig gewesen, nicht schon früher gehandelt zu haben, da bereits zuvor Gutachten hohe Antimonwerte im Sand der Schießstände festgestellt haben. Nun sei höchste Eile geboten. Laut „Klartext“ befand sich das Antimon jahrelang in der Munition und wurde durch das Schießen freigesetzt. Die Schützen atmeten das Gift ein, weil die Lüftungsanlagen der Schießanlagen zum großen Teil nicht ordnungsgemäß funktionierten und der Pulverdampf auf diese Weise zum Schützen zurückgeführt wurde. Innensenator Frank Henkel hatte nach der ersten Veröffentlichung von Klartext die Innenrevision der Polizei aktiviert. Jetzt ermittelt zusätzlich auch eine externe Kommission und die Staatsanwaltschaft. (tsp)
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