Wohnungseinbrüche: Polizeitipps gegen Einbrecher
Rund 11.000 Einrüche wurden im vergangenen Jahr in der Kriminalstatistik registriert. Die Polizei startet nun eine Aufklärungsaktion gegen Einbrecher.
Die Polizei hat ein neues Konzept erarbeitet, um die massiv angestiegene Zahl der Wohnungseinbrüche in Berlin zu bekämpfen: Rund 11 000 Taten waren im vorigen Jahr in der Kriminalstatistik registriert – ein Rekordhoch. In diesem Jahr wird es voraussichtlich noch mehr Fälle geben. Der Senat will deshalb die Sicherheitsberatung bei der Kriminalpolizei wieder kostenlos anbieten. Innensenator Frank Henkel (CDU) hat die Gebührenordnung der Polizei entsprechend geändert, hieß es am Dienstag nach der Senatssitzung. Damit solle „dem Trend der steigenden Wohnungseinbrüche entgegengewirkt und vor allem das Präventionsangebot gestärkt werden“, teilte die Innenverwaltung mit.
Die Polizei setzt im Kampf gegen die Wohnungseinbrüche nicht nur auf speziell eingesetzte Zivilkräfte, sondern auch auf eine neue Aufklärungskampagne: Mit Plakaten, Flyern, Aufklebern und Schwerpunktaktionen am 8. und 9. August in verschiedenen Innenstadt-Bezirken will sie die Berliner „aufklären und sensibilisieren“, wie ein Polizeisprecher sagte.
„Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Einbrecher aufgeben, wenn es zu lange dauert, in eine Wohnung hereinzukommen“, erklärt Polizeisprecher Thomas Neuendorf. Deshalb seien diese Woche Mittwoch und Donnerstag insgesamt 120 Polizisten in verschiedenen Innenstadtbezirken unterwegs, um den Bürgern zu erklären, wie sie ihre Wohnungen am besten sichern. Oder wie hilfreich es sein kann, Unbekannte bereits im Hausflur anzusprechen und höflich zu fragen, ob man weiterhelfen könne – denn so könnten bereits im Vorfeld Einbrüche verhindert werden. „Wenn sich niemand um den anderen kümmert, haben Täter leichtes Spiel“, heißt es unter anderem auf dem Plakat, das an beiden Aktionstagen in den Schwerpunktgebieten zusammen mit einem Aufkleber („Nachbarn passen auf“) verteilt wird. Die Plakate, auf denen es Tipps zum Einbruchschutz und eine Telefonnummer der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zu sehen gibt, oder die Aufkleber sollen gut sichtbar in Hauseingängen oder -fluren aufgehängt werden. 24.000 Aufkleber wurden für die Aktion gedruckt.
In Reinickendorf, Spandau, Pankow, Charlottenburg, Wilmersdorf und Mitte sind die Beamten an diesem Mittwoch unterwegs, am Donnerstag werden Brennpunktstraßenzüge in Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf besucht. Die Polizei versuche stadtweit präsent zu sein und hat diese Bezirke als Schwerpunktbezirke des Wohnungseinbruchs ausgewählt – hier ist das Gebiet stark bebaut mit Mehrfamilienhäusern, die oftmals schlecht gesichert sind und somit Einbrechern eine günstige Tatgelegenheit bieten. Zusätzlich wird es an einigen Orten Präventionsstände und mobile Beratungen in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr geben.
Außerdem suchen Beamte Wohnhäuser auf, in denen es bereits Einbrüche gegeben hat: Auch hier werden Plakate aufgehängt, um Nachbarn zu informieren und eventuell Hinweise zu erhalten. Im Bezirk Mitte habe ein solches Plakat schon einmal zur Aufklärung von Taten geführt, hieß es. Zwar gebe es auch etliche Mieter, die selbst tätig werden und ihre Nachbarn informieren, „aber in vielen Wohngegenden ist das nicht der Fall“, sagt Neuendorf. Mit Wurfsendungen sollen auch Eigenheimbesitzer auf Einbrüche in ihrer Gegend hingewiesen werden. Zudem hat die Polizei einen „Bauherrenbrief“ entwickelt und allen Bauämtern zur Verfügung gestellt: Hier gibt es Tipps, worauf bereits beim Neubau zu achten ist, um es Einbrechern schwer zu machen.
Hier finden Sie Informationen zur Polizei-Kampagne.
Tanja Buntrock
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