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Park & Hide. Die Polizei verwahrt auf ihren Sicherstellungsplätzen Fahrzeuge, die in Straftaten involviert waren. Zuletzt verschwanden mehrere.
© Brakemeier/picture alliance / dpa

Kriminalität in Berlin: Polizei will sich nicht mehr beklauen lassen

Drei sichergestellte Autos verschwanden in letzter Zeit von Polizeiparkplätzen, eins wurde aufgebrochen. Warum lässt sich das nicht verhindern?

Unter Berlins Kriminellen scheint sich ein neuer Trend zu entwickeln: Geklaute und von der Polizei beschlagnahmte Autos werden zurückgeklaut. Drei Mal ist das in jüngster Zeit passiert. Zuletzt entwendeten Unbekannte wie berichtet am frühen Morgen des 25. Dezember einen Audi Q5 von der Kfz-Sicherungsstelle der Polizei am Blumberger Damm in Marzahn. Zuvor schnitten sie den Zaun auf etwa drei Metern Länge durch. Beamte hatten den Geländewagen erst einen Tag zuvor beschlagnahmt, weil es Hinweise gab, dass er gestohlen war.

Wieso gibt die Polizei nicht besser acht?

Mehrere hundert solcher sichergestellten Autos stehen auf dem Marzahner Areal. Wieso gibt die Polizei nicht besser auf diese Flotte Acht? Und: Gibt es Pläne, das künftig zu ändern?

„Wir sind schon dabei“, sagt Polizeisprecher Thomas Neuendorf. Gewiss seien diese Vorfälle äußerst ärgerlich. Man habe nun zweierlei vor: Zum einen soll der Zaun um das Gelände wesentlich erhöht und verstärkt werden. Außerdem will die Polizei das gesamte Areal mit speziellen Videokameras überwachen. Diese sollen in Kombination mit Bewegungsmeldern automatisch beim nächstgelegenen Polizeiabschnitt Alarm auslösen, falls sich jemand auf dem Gelände illegal zu schaffen macht. Zusätzlich werden die Videobilder fortlaufend in eine Überwachungszentrale der Polizei gesendet.

Auch das Gelände in Schöneberg soll besser geschützt werden

Auf die gleiche Weise soll in Zukunft auch die zweite Kfz-Sicherungsstelle der Berliner Polizei an der Belziger Straße in Schöneberg besser geschützt werden. Unbekannte waren bereits im vergangenen Juni in eine Halle auf diesem Gelände eingebrochen und hatten das Innere eines beschlagnahmten Audi A6 mit einem Feuerlöscher besprüht und verwüstet – möglicherweise um Spuren des spektakulären Goldmünzenraubes aus dem Bodemuseum zu verwischen, wie die Polizei annimmt. Kriminalbeamte hatten den Wagen nach Schöneberg bringen lassen, um dort den Innenraum akribisch nach entsprechenden Spuren untersuchen zu können. Das wollten die mutmaßlichen Täter offenbar verhindern – laut Staatsanwaltschaft allerdings ohne Erfolg.

In Marzahn wurden zwei Autos gestohlen

Ein ähnliches Motiv hatten eventuell auch die Beteiligten des dritten Einbruchs bei der Polizei, der Mitte Oktober geschah, wiederum in Marzahn. In diesem Fall wurden gleich zwei Autos entwendet. Beide waren – ebenso wie der Audi A6 an der Belziger Straße – sogenannte „Spurenträger“, das heißt: Sie wurden mutmaßlich für Straftaten verwendet.

Wachschützer waren bisher auf keinem der Gelände eingesetzt. Das ist auch künftig nicht vorgesehen. Die elektronische Kameraüberwachung gilt offenbar als effektiver – und ist obendrein kostengünstiger.

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