Jahreswechsel: Polizei: Silvester in Berlin weitgehend friedlich
Mehrere Unfälle, Verletzte, Auseinandersetzungen – aber insgesamt verlief der Jahreswechsel in Berlin im üblichen Rahmen.
Aus Sicht der Berliner Polizei ist die Silvesternacht in Berlin ohne größere außergewöhnliche Vorkommnisse verlaufen. Das sagte ein Sprecher am Dienstagmorgen. Allerdings gab es einzelne Einsätze, die über das Routinegeschäft hinausgingen.
Auch seitens des Unfallkrankenhauses Berlin, wo bis zum Morgen 15 teils schwerverletzte Bölleropfer behandelt wurden, hieß es, dass die Zahl der Vorfälle im üblichen Rahmen liege.
Die Berliner Feuerwehr ist zum Jahreswechseln zu mehr als tausend Einsätzen ausgerückt - mehr darüber unter diesem Link.
Zwei Mal war die Polizei in der vergangenen Nacht selbst in Unfälle verwickelt, bei einem davon gab es einen Schwerverletzten. Dieser Unfall ereignete sich kurz vor 2 Uhr in Lichtenrade. Auf dem Lichtenrader Damm stießen ein Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes, ein Einsatzfahrzeug der Polizei und ein PKW zusammen.
Fünf Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Weitere Informationen über den Unfallhergang hat die Polizei für den Vormittag angekündigt.
Rund zwei Stunden später, um kurz vor 4 Uhr, dann ein weiterer Unfall mit Polizeibeteiligung: Auf der Behrenstraße in Mitte stieß eine Zivilstreife der Polizei mit einem Taxi zusammen, die beiden Polizisten und der Taxifahrer mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Auch hierzu soll es in Kürze weitere Informationen geben.
Bei der Silvestermeile am Brandenburger Tor gab es aus Polizeisicht keine ungewöhnlichen Vorkommnisse. Zwar wurden mehrere Straftaten angezeigt und bei Auseinandersetzungen mit einzelnen Besuchern wurden 13 Polizisten leicht verletzt, 12 davon konnten aber ihren Dienst fortsetzen.
Mehrere Anzeigen und Festnahmen in der Pallasstraße
Eine im vergangenen Jahr besonders problematische Ecke Berlins war die Pallasstraße in Schöneberg. Hier versammelten sich nach Angaben des Polizeisprechers auch in diesem Jahr wieder bis zu 150 feiernde junge Männer, die mit Feuerwerkskörpern auf andere Menschen schossen. Allerdings war in diesem Jahr die Polizei mit mehr Beamten im Einsatz und „konnte relativ schnell Ruhe reinbringen“, wie der Sprecher sagte. Hier gab es mehrere Anzeigen und Festnahmen.
Eine größere Explosion in Pankow beschäftigte die Polizei noch am Dienstagmorgen: In der Walter-Friedrich-Straße in Buch war gegen drei Uhr in einer Wohnung ein so großer Sprengkörper explodiert, dass mehrere Türen und Fenster zerstört wurden. Zudem wurden Fahrzeuge vor dem Haus durch herabfallende Teile beschädigt.
Insgesamt gab es in Berlin wieder zahlreiche teils schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Das auf derartige Fälle spezialisierte Unfallkrankenhause Berlin (UKB) in Marzahn meldete am Morgen 15 Patienten. „Alle acht OP-Säle sind besetzt“, sagte UKB-Sprecherin Angela Kijewski. Unter den Patienten waren neben Feuerwerksverletzten auch Unfallopfer, die Einsatzteams wurden zum Teil verdoppelt.
Besonders schlimm traf es drei Männer: Einer verlor durch illegale Böller Teile seiner Hand und drei Finger. Ein weiterer, der sich über eine Feuerwerksbatterie gebeugt hatte, erlitt im Gesicht nicht nur schwere Verbrennungen, sondern auch Knochenverletzungen – in diesem Fall versuchen die Chirurgen, in den kommenden Tagen sein Gesicht so gut wie möglich wiederherzustellen, sagt die Sprecherin. Und ein dritter Patient kam mit einer Schussverletzung aus einem Luftgewehr in der Hand ins UKB. „Alles Männer, alle alkoholisiert“, fasst Angela Kijewski das Patientenprofil zusammen.
Des Weiteren gab es in der ganzen Stadt einige brennende Fahrzeuge – für eine Silvesternacht nach Aussage des Polizeisprechers aber „nichts Außergewöhnliches“.
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