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Eigentlich wollten sie doch nur für mehr Rechte demonstrieren. Doch ein Streit in der Küche ist in dem improvisierten Flüchtlingswohnheim in einer ehemaligen Schule in Kreuzberg in der Nacht zu Freitag (21.12.) eskaliert: Ein Mann soll mit einem Messer auf zwei andere Männer eingestochen haben.
© dpa

Streit in besetzter Schule eskaliert: Täter sticht zwei Männer mit Messer nieder

In der von Flüchtlingen besetzten ehemaligen Schule in der Reichenberger Straße in Kreuzberg ist es in der vergangenen Nacht zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen. Bei einem Streit in der Küche zückte ein Mann plötzlich ein Messer.

Bei einem Streit in der Küche der ehemaligen Schule in der Reichenberger Straße sind gegen 22:30 Uhr ein 19-Jähriger und ein 30-Jähriger verletzt worden. Der Angreifer soll ein Messer benutzt haben. Beide Opfer kamen in ein Krankenhaus. Der Ältere musste zur weiteren Behandlung in der Klinik bleiben. Lebensgefahr bestehe aber nicht.

Der Tatverdächtige ist offenbar geflüchtet. Laut Polizei hielten sich zum Zeitpunkt des Einsatzes etwa 40 Menschen in dem Gebäude auf. Diese hätten die Beamten daran gehindert, das Gebäude nach dem Täter zu durchsuchen und die polizeiliche Arbeit aufzunehmen. Erst nach einem Gespräch mit dem Einsatzleiter hätten die Besetzer eingelenkt.

Aktivisten aus dem Flüchtlingscamp vom Oranienplatz, die nach dem Vorfall in der besetzten Schule ebenfalls zur Hilfe gerufen worden waren, widersprachen dieser Darstellung. Man habe von Anfang an mit der Polizei kooperiert, hieß es. Zu einer weiteren Stellungsnahme waren weder die Besetzer noch die Bewohner des Flüchtlingscamps bereit. Pressemitarbeitern wird der Zugang zur Schule verweigert. Eine zuvor angekündigte Pressekonferenz am Oranienplatz wurde nach dem Vorfall kurzfristig abgesagt.

Warum es zu der Auseinandersetzung kam, ist noch unklar.

Die ehemalige Schule an der Ecke Ohlauer Straße ist, seitdem die Flüchtlinge einzogen sind, zweigeteilt. Der eine Flügel wird bewohnt von den Asylbewerbern und ihren Unterstützern, die in der Schule überwintern wollen. Auf der anderen Seite ist die Geschäftsstelle des Vereins "Fixpunkt" zu Hause, einer Anlaufstelle für Heroin-Süchtige. Die Leiterin der Einrichtung hat mit den unerwarteten Nachbarn keine Probleme. Das Nebeneinander sei "sehr harmonisch", sagte sie gegenüber dem Tagesspiegel. Anlass zu Beschwerden gebe es nicht.

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