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In die Santander-Filiale in der Tauentzienstraße drangen Unbekannte am Montagfrüh ein.
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Update

Einbruch bei Santander Bank gegenüber KaDeWe: Täter drangen über Büro in den Bankraum ein

Nachdem es Kriminellen am Montagfrüh gelungen war, in die Santander Bank in der Tauentzienstraße einzubrechen und Feuer zu legen, ist den Ermittlern nun klar, wie die Diebe es angestellt haben. Doch eine Spur zu den Tätern gibt es noch nicht.

Einen Tag, nach dem Einbruch in die Santander Bank in der Tauentzienstraße gegenüber dem KaDeWe ist die Polizei nun schlauer, wie die Kriminellen es angestellt haben, in den Tresorraum im Keller des Gebäudes zu gelangen. Einen Tunnel, wie bei dem spektakulären Coup im Januar 2013 bei der Volksbank in Steglitz haben sie dieses Mal jedenfalls nicht gegraben. Diesmal sind sie über die Bürotür eines Nebeneingangs, die sie aufgebrochen haben, in den Bürokomplex der Bank gelangt. Die Räume stünden halb leer, weil die Bank wohl beabsichtige dort auszuziehen, sagte ein Sprecher. Über die Büroräume sind sie in den frei zugänglichen Keller gelangt, wo ein "mannshoher Stahlschrank" steht. Dieser sei "gewaltsam geöffnet" worden, sagte ein Polizeisprecher. Details dazu wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Aus dem Geldschrank entwendeten sie dann "einen höheren Geldbetrag", sagte ein Polizeisprecher. Es soll sich um eine sechsstellige Summe handeln. Kundenschließfächer wurden nicht aufgebrochen. Bevor sie flüchteten, legten die Einbrecher an verschiedenen Stellen Feuer, offenbar als "Verdeckungsbrand", um Spuren zu zerstören. "Das Feuer hat aber keinen größeren Schaden angerichtet", sagte der Polizeisprecher. Die Räume seien aber verraucht gewesen. Gegen 5.40 Uhr hatte am Montagmorgen eine Putzfrau den Brand bemerkt und die Polizei und Feuerwehr gerufen. Den ganzen Tag über waren die Beamten mit der Spurensicherung und weiteren Ermittlungen beschäftigt.

Zu den Überprüfungen gehört nun auch, ob die Täter von Videokameras im Gebäude oder angrenzender Häuser gefilmt worden sind. Auch, ob die Bürotür, die sie aufgebrochen hatten, mit einer Alarmanlage gesichert war, werde geprüft. Dazu gehöre auch zu schauen, wer über die räumlichen Gegebenheiten Bescheid weiß: Also Bankpersonal, Wachschutz, Reinigungskräfte - aber auch Kunden.

Dass so ein Einbruch inmitten der City-West geschehen konnte, verwundert die Ermittler nicht. Zum einen, ist das in dem Gebiet nicht der erste Bankeinbruch. Zum anderen sei die Filiale in einem Bürokomplex, der an einem Sonntag leer stehe. "Dort kann man Lärm machen, ohne dass gleich die Nachbarn am Fenster stehen, wie es etwa in einer ruhigen Einfamilienhausgegend wäre", mutmaßt ein Ermittler.

Nicht allzu weit entfernt, am Kurfürstendamm 59, waren im Juli 2008 mindestens vier Täter in eine Commerzbank-Filiale eingedrungen und in den Tresorraum des Geldinstituts gelangt. Dies gelang ihnen ebenfalls, ohne einen langen Tunnel graben zu müssen. Sie hatten sich einfach die Baustelle, die zu jener Zeit dort bestand, zu Eigen gemacht und sind mit eigenem und mit Werkzeug von der Baustelle dort eingebrochen: Sie hatten zwei Kellertüren und eine Wand aufgestemmt. Dann brachen sie 100 von 500 Schließfächer auf und sollen fast 30 000 Euro erbeutet haben. Doch bevor sie flüchteten, erlaubten sie sich noch einen Scherz: Mit gelber Farbe schrieben sie an die Kellerwand: "Tanks - Bankjob 2008". Damit bezogen sie sich auf den Film "Bankjob", der seinerzeit im Kino lief und in dem es um einen ähnlichen Bankeinbruch in London geht. Ein halbes Jahr später fasste die Polizei drei Verdächtige - zwei von ihnen sollen einen Werkzeughandel betrieben haben.

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