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Ungefähr 700 Neonazis kamen zur Demonstration anlässlich des 31. Todestages von Rudolf Heß. Die Zahl der Gegendemonstranten war deutlich höher.
© dpa

Gedenkdemo für Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß in Berlin: Strafanzeigen und Flaschenwürfe bei Neonazi-Aufmarsch

700 Neonazis liefen am Samstag durch Friedrichshain und Lichtenberg, Tausende protestierten dagegen. Die Polizei stellte 45 Strafanzeigen. In der Nähe der Demos brannten zwei Fahrzeuge.

Nach dem Aufmarsch von Neonazis in Berlin hat die Polizei 45 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Sechs Beamte sind demnach bei dem Einsatz verletzt worden.

Etwa 700 Neonazis liefen am Samstag durch Berlin, um des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß an dessen Todestag zu gedenken. Nachdem die zuerst angemeldete Demonstrationsroute durch Spandau kurz zuvor vom Versammlungsleiter abgesagt worden war, zogen die Rechtsradikalen vom Platz der Vereinten Nationen über die Landsberger Allee nach Lichtenberg. Tausende Menschen hatten sich in Spandau und Friedrichshain zu Gegenprotesten versammelt. Diese verliefen zwar weitestgehend friedlich, es kam aber auch zu einigen Flaschen- und Steinwürfen auf Polizisten und Teilnehmer der Heß-Demo.

Autos standen in Flammen

Außerdem brannten nahe den Demonstrationen zwei Fahrzeuge. Gegen 13.30 Uhr stand in der Münsterlandstraße ein Mercedes in Flammen, wenig später bemerkte eine Zeugin Feuer an einem Lkw, der am Weißenseer Weg geparkt war. Ob es sich dabei um politisch motivierte Taten von Demonstrationsteilnehmern handelt, ist derzeit noch nicht geklärt. Aufgrund der zeitlichen und örtlichen Nähe zu den Demos hat der für politisch motivierte Delikte zuständige Staatsschutz der Polizei die Ermittlungen übernommen. Tsp

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