Verdacht auf antisemitisches Motiv: Staatsschutz ermittelt nach Schlägerei an Schule
An einer Schule in Charlottenburg prügelten sich mehrere Jugendliche. Einer soll versucht haben, andere gezielt auf einen Jungen jüdischen Glaubens zu hetzen.
An einer Charlottenburger Schule ist es am Montagmittag zu einer Schlägerei zwischen mehreren Jugendlichen gekommen, bei der vier Personen leicht verletzt wurden. Nach ersten Ermittlungen soll laut Polizei ein 15-jähriger schulfremder Jugendlicher das Schulgelände betreten haben, einen 17-Jährigen zum Mitkommen aufgefordert haben und ihm anschließend ins Gesicht geschlagen haben.
Ein 16-jähriger Mitschüler griff ein und soll ebenfalls von dem 15-Jährigen ins Gesicht geschlagen worden sein. Daraufhin soll es mit weiteren Jugendlichen zu einer Schlägerei gekommen sein.
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Nach Angaben der Ermittler stellte sich heraus, dass ein weiterer 15-jähriger Deutscher versucht haben soll, mehrere Jugendliche gezielt auf den 17-Jährigen zu hetzen – offenbar, weil dieser jüdischen Glaubens sei. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen eines mutmaßlich antisemitischen Motivs. Näheres ist nun Gegenstand der Ermittlungen.
Im Falle des 15-jährigen Deutsch-Türken, der den 17-Jährigen Deutschen zuerst geschlagen haben soll, sei zunächst kein antisemitisches Motiv erkennbar gewesen, so eine Sprecherin. Warum der Jugendliche das Gelände betrat und wie es zu der Auseinandersetzung kam, ist derzeit unklar. Mehrere Strafverfahren wurden eingeleitet. (Tsp)