Vandalismus in Berlin: Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park mit Parolen besprüht
„Death to all Russians“, Z-Symbole und Hakenkreuze. Unbekannte haben das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park besprüht. Hintergrund ist offenbar Russlands Krieg gegen die Ukraine.
"Ukrainian Blood on Russian Hands": So stand es am Donnerstag in roter Farbe am Sockel der großen Bronzeskulptur eines Rotarmisten am Ehrenmal im Treptower Park. Auf Steinblöcken der Kriegsgräberstätte waren weitere Parolen zu lesen, auch mit Bezug auf aktuelle Ereignisse in der ukrainischen Stadt Bucha. Dort haben russische Truppen mutmaßlich Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung begangen.
Das von russischen Truppen verwendete Z-Symbol sei auf Sprühereien mit dem Hakenkreuz gleichgesetzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.
Entdeckt worden waren die Parolen laut Polizei gegen 0.40 Uhr von einer Objektschutzstreife. Die Schriftzüge seien umgehend von Einsatzkräften unkenntlich gemacht worden, sagte ein Sprecher. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Erst am Dienstag war eine russlandkritische Parole am Ernst-Thälmann-Denkmal in Prenzlauer Berg entdeckt worden.
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Nach dem Krieg hatten die Sowjets die große Spielwiese mitten im Treptower Park zu einem Massengrab von etwa 7.000 Rotarmisten gemacht, die in den letzten Kriegstagen im Kampf um Berlin gefallen waren. Das Ehrenmal ist das größte seiner Art in Deutschland. Die Bundesrepublik verpflichtete sich 1992 zum Erhalt und zur Pflege der Kriegerdenkmäler der Roten Armee.
Am 9. Mai wird wird am Treptower Ehrenmal traditionell an den Sieg über den Faschismus gedacht. Dabei waren in den vergangenen Jahren auch viele Besucher aus osteuropäischen Ländern.